Donauwoerther Zeitung

Beim „One-Night-Stand“in Rain begeistern junge Künstler

Der 24-jährige Rainer Maximilian Dußmann macht mittlerwei­le fast jährlich eine Kunstausst­ellung in der Region. Dieses Mal waren Künstler aus Dresden mit dabei.

- Von Fabian Kapfer

Es sind rund 70 Gäste um kurz vor 18 Uhr in der ehemaligen Galerie in der Rainer Hauptstraß­e. Viele halten ein Getränk in der Hand, diskutiere­n miteinande­r und stehen in Grüppchen vor einzelnen Bildern. Sie betrachten Bilder der Ausstellun­g „One-Night-Stand“, in der vier junge Künstler am Samstag schon seit 15 Uhr ausstellen. Der gebürtige Rainer Maximilian Dußmann ist einer der Aussteller an diesem Samstag und hat auch Verstärkun­g mitgebrach­t. Linus Lenkeit, Paul Decker und Stanislaw Heinzel haben sich mit ihren Werken ebenfalls mit auf den Weg in die Blumenstad­t gemacht. Alle studieren gemeinsam an der Hochschule für bildende Künste in Dresden. Und auch für ein ansprechen­des Programm haben sie bis 22 Uhr gesorgt.

Bei einem Rundgang durch den Raum der Ausstellun­g wird rasch deutlich, dass hier mehrere Künstler ihre Werke zeigen. Dußmann nimmt sich immer wieder Zeit, um den Besucherin­nen und Besuchern paar Takte zur Ausstellun­g zu sagen: „Uns vereint, dass wir alle figürlich arbeiten. Ich wahrschein­lich noch am wenigsten von uns. Stanislaw Heinzel arbeitet zum Beispiel sehr viel mit harten Kontrasten und verwendet wenig Farben.“Dort stechen rasch die Bilder der Skispringe­r ins Auge, die mit zwei Farben gestaltet wurden. Es seien Werke, die fast einem Scherensch­nitt gleichen würden, erklärt der 24-Jährige. Lenkeits Werke heben sich dagegen durch deutlich mehr Farben hervor – es zeigt sich ein Mix aus Abstraktio­n und Figuration.

Decker legt bei seinen Bildern, die etwas verwaschen­er sind, auch Verbindung­en zu klassische­r Literatur und Erzählunge­n. Dußmann selbst hat sich von seinem Stil, der in den vergangene­n Jahren oft verschiede­ne Gesichter präsentier­te, etwas gelöst. „Vor gut einem Jahr habe ich mich entschiede­n, das

nicht mehr zu machen. Das war eine Phase, die für mich abgeschlos­sen ist und die ich nicht mehr so mache.“Mit seinen Freunden hat er in Rain am Samstag eine

Ausstellun­g auf die Beine gestellt, die nicht nur im Bereich der Kunst vielseitig­e und ansprechen­de Werke präsentier­t. Auch musikalisc­h ist einiges geboten. Der Rainer Julian

Haschner und die Riedlinger­in Marie Kammer sorgen jeweils mit ansprechen­den Covern, nur von einer Gitarre begleitet, für bewegende Momente an diesem Spätnachmi­ttag.

Stefanie Schlößer aus Köln, die schon bei Dußmanns Ausstellun­g „No Show“im Donauwörth­er Zeughaus gespielt hatte, überzeugt ebenfalls mit eigenen Songs.

Die Ausstellun­g, die bis zum späten Samstagabe­nd läuft, zieht mehrere Altersklas­sen an. Zu Beginn sei das Publikum etwas älter gewesen, sagt Dußmann. Gegen Abend tummeln sich viele junge Menschen in der Galerie. Es ist immer wieder ein Wechsel vorhanden, doch meistens sind rund 50 Leute im Raum. „Je später es wird, desto jünger wird unser Publikum“, stellt der Rainer Künstler fest, von dem sich auch viele Freunde dazugesell­en. Viele Gäste sind zwischen 20 und 30 Jahre alt. Lukas Welt

Die Dresdner Studenten haben unterschie­dliche künstleris­che Ansätze.

Die Künstler spenden an die Welthunger­hilfe.

zählt zu ihnen und sagt: „Ich bin gebürtig aus Rain. Hier sind auch viele Freunde von mir und wenn da ein Projekt wie heute stattfinde­t, dann finde ich das sehr spannend und unterstütz­enswert.“Aber es gibt eben auch Besucherin­nen und Besucher, die nur vom Hörensagen von der Ausstellun­g wissen. Jule Aigner hat im Vorfeld von der Ausstellun­g mitbekomme­n: „Ich habe mitgekrieg­t, dass die Künstler in Dresden gemeinsam studieren und es interessie­rt mich sehr, was sie hier ausstellen. Auch die Verbindung mit der Musik hat dafür gesorgt, dass ich mir das sehr gerne mal anschauen wollte.“

Weil die vier Künstler nur am Samstag ausstellen und lediglich eine Nacht in Rain sind, hat die Ausstellun­g den Namen „OneNight-Stand“verpasst bekommen. „Ich mache ja jährlich eine Ausstellun­g und wollte auch mal Leute aus Dresden herbringen. Mal raus aus der Großstadt und eher in den ländlichen Bereich. Es geht halt eben nur einen Tag lang und nicht wie bei anderen Ausstellun­gen über mehrere Wochen“, sagt Dußmann. Über den One-Night-Stand freuen sich dennoch viele kunstbegei­sterte Menschen an diesem Nachmittag und am Ende wohl auch die Welthunger­hilfe. Der sollen laut Dußmann nun 400 Euro gespendet werden – ein Betrag, der durch Spenden beim Eintritt und beim Verkauf von Getränken zusammenge­kommen ist.

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Die drei Künstler: (von links) Linus Lenkeit, Maximilian Dußmann und Paul Decker.
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Fotos: Fabian Kapfer Die Künstler präsentier­ten in Rain zahlreiche ihrer Werke.

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