Donauwoerther Zeitung

„Waldseebib­er“landen den großen Coup

Die Eishockeys­pieler des ERC Monheim gewinnen im Finale des Schwabencu­p 3 gegen die übermächti­ge Mannschaft aus der ganzen Saison. Wie das Team die dramatisch­e Schlusspha­se überstand und wie es nun weitergeht.

- Von Thomas Unflath

Sie haben es tatsächlic­h geschafft: Die Eishockeys­pieler des ERC Monheim, genannt „Waldseebib­er“, setzten sich im Finale des Schwabencu­p 3 mit 5:4 gegen die „Kuhsee Allstars“durch. Das Besondere am Erfolg im altehrwürd­igen Curt-Frenzel-Stadion: Der Gegner war während der kompletten Saison unbesiegt geblieben und hatte in der regulären Runde zweimal gegen die Monheimer gewonnen. Doch diesmal gab es eine echte Überraschu­ng.

Es war ein Großkampft­ag im Curt-Frenzel-Stadion: Die Finalspiel­e aller drei Schwabencu­pGruppen wurden hintereina­nder weg ausgetrage­n. Das Duell der „Waldseebib­er“gegen die „Kuhsee Allstars“im Schwabencu­p 3 verfolgten rund 500 Fans, darunter eine lautstarke Abordnung aus Monheim und Umgebung. Vorsitzend­er und ERC-Kapitän Holger Rosenwirth hatte schon zuvor spekuliert: „In einem Spiel ist immer alles möglich.“Wäre das Finale in einer Serie mit zwei oder drei benötigten

Siegen ausgetrage­n worden, hätte das die Chancen der favorisier­ten „Allstars“erhöht.

Doch so zeigten die ERC-Spieler mit die beste Saisonleis­tung, lagen schon 4:1 in Führung, ehe der Favorit noch einmal auftrumpft­e und zum 4:4 ausglich. Wegen einer Spieldauer­disziplina­rstrafe mussten die „Waldseebib­er“die letzten fünf Minuten in Unterzahl verbringen, der Siegtreffe­r für die nun dominieren­den „Allstars“schien

nur eine Frage der Zeit. Doch dann bot sich den Monheimern noch eine Gelegenhei­t und Andreas Roßmanith traf tatsächlic­h zum 5:4. In den letzten Sekunden war es nur noch eine Abwehrschl­acht, die der ERC um Goalie Sven Franz zwischen den Pfosten mit Glück und Geschick überstand. Nach der Schlusssir­ene gab es kein Halten mehr.

Die „Waldseebib­er“feierten ausgelasse­n auf dem Eis, die Helme

flogen durch die Luft und den jubelnden Fans wurde der Pokal präsentier­t. „Es war nur noch großartig“, freut sich Rosenwirth auch Tage später über den größten Erfolg der knapp 15-jährigen ERCVereins­geschichte. Nach dem Heimweg ging die Party entspreche­nd bis tief in die Nacht.

Durch den Erfolg hat sich das Team für den Schwabencu­p 2 qualifizie­rt. „Das wird schon eine sportliche Herausford­erung, dort ist das Niveau um einiges höher“, blickt Kapitän Rosenwirth auf die nächste Saison voraus. Geografisc­h ändert sich nichts, auch eine Klasse höher kommen die Teams aus Augsburg und Umgebung. Der Schwabencu­p ist ein selbstorga­nisiertes Eishockey-Turnier, welches von reinen Hobby-Mannschaft­en im Curt-Frenzel-Stadion, der Eishalle Augsburg-Haunstette­n und in Königsbrun­n durchgefüh­rt wird. Wenn es die Witterung zulässt, trägt der ERC seine Spiele am Natureispl­atz in Wemding aus.

Bevor es in die Sommerpaus­e geht treffen sich die „Waldseebib­er“am 6. April noch zu einer Trainingse­inheit am Curt-Frenzel-Stadion. Wegen des dort stattfinde­nden Trainingsl­agers der Nationalma­nnschaft Mitte April wird das Eis auf der Anlage länger als sonst gepflegt. Ein Teil der Truppe spielt über die Sommermona­te auch Inline-Hockey, wie Rosenwirth informiert. Ansonsten startet man vermutlich im August wieder mit dem Eistrainin­g. Zum Kader des ERC gehören auch mehrere Frauen, beim Finale stand mit Carolin Engelhard eine davon auf dem Eis.

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Foto: Thorsten Franzisi Bei einem überrasche­nden Sieg ist gemeinhin die Freude umso größer – auch beim ERC Monheim.

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