„Waldseebiber“landen den großen Coup
Die Eishockeyspieler des ERC Monheim gewinnen im Finale des Schwabencup 3 gegen die übermächtige Mannschaft aus der ganzen Saison. Wie das Team die dramatische Schlussphase überstand und wie es nun weitergeht.
Sie haben es tatsächlich geschafft: Die Eishockeyspieler des ERC Monheim, genannt „Waldseebiber“, setzten sich im Finale des Schwabencup 3 mit 5:4 gegen die „Kuhsee Allstars“durch. Das Besondere am Erfolg im altehrwürdigen Curt-Frenzel-Stadion: Der Gegner war während der kompletten Saison unbesiegt geblieben und hatte in der regulären Runde zweimal gegen die Monheimer gewonnen. Doch diesmal gab es eine echte Überraschung.
Es war ein Großkampftag im Curt-Frenzel-Stadion: Die Finalspiele aller drei SchwabencupGruppen wurden hintereinander weg ausgetragen. Das Duell der „Waldseebiber“gegen die „Kuhsee Allstars“im Schwabencup 3 verfolgten rund 500 Fans, darunter eine lautstarke Abordnung aus Monheim und Umgebung. Vorsitzender und ERC-Kapitän Holger Rosenwirth hatte schon zuvor spekuliert: „In einem Spiel ist immer alles möglich.“Wäre das Finale in einer Serie mit zwei oder drei benötigten
Siegen ausgetragen worden, hätte das die Chancen der favorisierten „Allstars“erhöht.
Doch so zeigten die ERC-Spieler mit die beste Saisonleistung, lagen schon 4:1 in Führung, ehe der Favorit noch einmal auftrumpfte und zum 4:4 ausglich. Wegen einer Spieldauerdisziplinarstrafe mussten die „Waldseebiber“die letzten fünf Minuten in Unterzahl verbringen, der Siegtreffer für die nun dominierenden „Allstars“schien
nur eine Frage der Zeit. Doch dann bot sich den Monheimern noch eine Gelegenheit und Andreas Roßmanith traf tatsächlich zum 5:4. In den letzten Sekunden war es nur noch eine Abwehrschlacht, die der ERC um Goalie Sven Franz zwischen den Pfosten mit Glück und Geschick überstand. Nach der Schlusssirene gab es kein Halten mehr.
Die „Waldseebiber“feierten ausgelassen auf dem Eis, die Helme
flogen durch die Luft und den jubelnden Fans wurde der Pokal präsentiert. „Es war nur noch großartig“, freut sich Rosenwirth auch Tage später über den größten Erfolg der knapp 15-jährigen ERCVereinsgeschichte. Nach dem Heimweg ging die Party entsprechend bis tief in die Nacht.
Durch den Erfolg hat sich das Team für den Schwabencup 2 qualifiziert. „Das wird schon eine sportliche Herausforderung, dort ist das Niveau um einiges höher“, blickt Kapitän Rosenwirth auf die nächste Saison voraus. Geografisch ändert sich nichts, auch eine Klasse höher kommen die Teams aus Augsburg und Umgebung. Der Schwabencup ist ein selbstorganisiertes Eishockey-Turnier, welches von reinen Hobby-Mannschaften im Curt-Frenzel-Stadion, der Eishalle Augsburg-Haunstetten und in Königsbrunn durchgeführt wird. Wenn es die Witterung zulässt, trägt der ERC seine Spiele am Natureisplatz in Wemding aus.
Bevor es in die Sommerpause geht treffen sich die „Waldseebiber“am 6. April noch zu einer Trainingseinheit am Curt-Frenzel-Stadion. Wegen des dort stattfindenden Trainingslagers der Nationalmannschaft Mitte April wird das Eis auf der Anlage länger als sonst gepflegt. Ein Teil der Truppe spielt über die Sommermonate auch Inline-Hockey, wie Rosenwirth informiert. Ansonsten startet man vermutlich im August wieder mit dem Eistraining. Zum Kader des ERC gehören auch mehrere Frauen, beim Finale stand mit Carolin Engelhard eine davon auf dem Eis.