Donauwoerther Zeitung

Warum steigen die Benzinprei­se so stark?

Seit drei Wochen ist das Tanken deutlich teurer geworden. Das hat tatsächlic­h nicht nur etwas mit dem Osterreise­verkehr zu tun.

- Margit Hufnagel

Ausgerechn­et rund um die Osterferie­n kam Bewegung in die Anzeigenta­feln der Tankstelle­n. Dort, wo die Benzinprei­se sich über Wochen eingepende­lt hatten, schlugen sie plötzlich aus: Seit drei Wochen wird Tanken spürbar teurer. Doch zu tun hat das weniger mit der gestiegene­n Nachfrage durch den Osterreise­verkehr, sondern durch die Entwicklun­g der Märkte. „Der Preisansti­eg bei Benzin ist vor allem auf die höheren Rohölnotie­rungen zurückzufü­hren“, schreibt der ADAC. „So kostete ein Barrel Öl der Sorte Brent vor einer Woche rund 86 US-Dollar, derzeit liegt der Preis bei etwa 89 Dollar und damit so hoch wie seit Oktober 2023 nicht mehr.“

Unter anderem die großen geopolitis­chen Unsicherhe­iten mit den Kriegen im Nahen Osten und in der Ukraine sorgen für den Auftrieb. Da die Spannungen eher zuals abnehmen werden, könnten die Preise sogar weiter steigen. „Dass Diesel nicht im gleichen Maße teurer geworden ist, dürfte auf das bevorstehe­nde Ende der Heizperiod­e und die insgesamt schwächere Nachfrage zurückzufü­hren sein“, so der ADAC. Der Abstand zwischen den beiden Kraftstoff­en ist mit gut 10 Cent allerdings noch immer niedriger als der steuerlich­e Unterschie­d und der Durchschni­tt aus der Zeit vor dem UkraineKri­eg. Auf den Liter Benzin fallen rund 20 Cent mehr Energieste­uer an als auf einen Liter Diesel – eigentlich ist der Preisunter­schied zwischen den beiden Spritsorte­n also zu gering. Der ADAC sieht beim Diesel „erhebliche­s Potenzial“für niedrigere Preise.

Im bundesweit­en Tagesdurch­schnitt sind aktuell 1,833 Euro pro Liter Super E10 fällig – das ist ein

Jahreshoch. Der Dieselprei­s liegt bei durchschni­ttlich 1,732 Euro pro Liter. Für die Verbrauche­r machen sich die gestiegene­n Preise deutlich bemerkbar. Denn der Benzinverb­rauch in Deutschlan­d ist 2023 das dritte Jahr in Folge gestiegen. Beim ADAC erklärt man sich die Entwicklun­g unter anderem mit der steigenden Zahl von zugelassen­en Autos mit Benzinmoto­r. Zu diesen müsse man auch einen Großteil der Hybrid-Fahrzeuge rechnen. Auch bei den Neuzulassu­ngen dominierte­n die Autos mit Benzinmoto­r, und gerade Neuwagen hätten in der Regel höhere Fahrleistu­ngen, die am Ende zu einem höheren Spritverbr­auch führten.

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Foto: Daniel Reinhardt, dpa Tanken ist wieder deutlich teurer geworden.

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