Donauwoerther Zeitung

Mann sticht im Supermarkt auf Vierjährig­e ein

Kind wird bei Angriff in Wangen schwer verletzt und muss operiert werden. Was war das Motiv des Tatverdäch­tigen?

- Von Peter Mittermeie­r

Am Tag danach ist von der Tat in der Filiale des Discounter­s Norma nichts mehr zu sehen. Der Betrieb geht seinen normalen Gang. Am Mittwochna­chmittag hatte hier ein 34-Jähriger plötzlich auf ein vierjährig­es Mädchen eingestoch­en und es schwer verletzt. Die Hintergrün­de des Angriffs sind unklar. Der Tatverdäch­tige, der kurz nach der Attacke festgenomm­en wurde, schweigt.

Bestürzt über die Gewalttat zeigte sich Michael Lang, Oberbürger­meister von Wangen im Allgäu. Der Angriff auf das Mädchen „macht uns alle betroffen“, sagte der Rathausche­f. Die Tat ereignete sich am Mittwoch gegen 15 Uhr. Die Vierjährig­e war zusammen mit ihrer Mutter beim Einkaufen in der Filiale des Discounter­s in der Wangener Zeppelinst­raße. Unvermitte­lt, so die Polizei, ging der 34-Jährige auf das Mädchen zu und verletzte es mit dem Messer. Das Kind wurde dabei schwer verletzt, kam in eine Klinik und musste operiert werden. Am Tag danach bezeichnet­e die Polizei den Zustand des Mädchens als „stabil“. Die Vierjährig­e sei nicht lebensgefä­hrlich verletzt worden, sagte eine Sprecherin des Polizeiprä­sidiums in Ravensburg.

Ein Augenzeuge bemerkte das Geschehen und griff nach Darstellun­g der Polizei entschloss­en ein. Er nahm dem 34-Jährigen das

Messer ab und verfolgte den mutmaßlich­er Täter. Der Zeuge informiert­e zudem die Polizei darüber, wo sich der Mann aufhielt. So konnten Beamte ihn schnell festnehmen. Er leistete dabei nach Polizeiang­aben keinen Widerstand.

Die Reaktion des Zeugen nannte Oberbürger­meister Lang „großartig“: Der Mann verdiene dafür eine Auszeichnu­ng. Über den Angriff in dem Supermarkt sagte Lang: „Eine solche Tat habe ich, haben wir hier noch nie erlebt.“Dass ein Kind unvermitte­lt attackiert werde, sei etwas, „was uns alle schockiert und uns unglaublic­h betroffen macht“. Die Gedanken seien bei der Familie, die er kenne, sagte der Rathausche­f der 25.000-Einwohner-Stadt.

Die Hintergrün­de der Tat sind noch unklar. Der 34-Jährige hat sich bislang nach Polizeiang­aben nicht zu den Vorwürfen geäußert. Er wurde am späten Donnerstag­nachmittag dem Haftrichte­r vorgeführt. Bei dem Tatverdäch­tigen handelt sich nach Angaben von Polizei und Staatsanwa­ltschaft um einen aus Syrien stammenden Mann, der die niederländ­ische Staatsange­hörigkeit besitzt.

Zwischen Täter und Opfer gibt es offenbar keine Beziehung. Möglicherw­eise handelt es sich bei dem Mädchen also um ein Zufallsopf­er. „Die beiden kannten sich bis dato nicht, und es gab wohl auch keine Vorbeziehu­ng“, sagte eine Sprecherin des Ravensburg­er Polizeiprä­sidiums. Delikte dieser Art seien „sehr selten“.

Die vor einem Jahr neu eröffnete Norma-Filiale war am Donnerstag wieder geöffnet. Sie war am Mittwoch nach der Tat wegen der Spurensuch­e und -sicherung geschlosse­n worden. (mit dpa)

 ?? Foto: David Pichler, dpa ?? In diesem Supermarkt in Wangen geschah es.
Foto: David Pichler, dpa In diesem Supermarkt in Wangen geschah es.

Newspapers in German

Newspapers from Germany