Donauwoerther Zeitung

Deutschlan­d will weniger Kohle verbrennen

Bis zum Jahr 2045 soll Deutschlan­d keine klimaschäd­lichen Gase mehr ausstoßen. Das geht nur, wenn Energie dann anders erzeugt wird als heute.

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Bonn Wer Kohle verfeuert, erzeugt jede Menge Kohlendiox­id. Das ist ein Gas und ist extrem schlecht fürs Klima. Deswegen hat Deutschlan­d entschiede­n, damit aufzuhören. Nach und nach stellen die Kohle-Kraftwerke nun ihren Betrieb ein. Gerade wurden sieben Kraftwerke abgeschalt­et, in denen bis Ende März Braunkohle verbrannt wurde, sowie mehrere Steinkohle-Kraftwerke. Hier kommen Fragen und Antworten zum Thema.

Warum werden nicht einfach alle Kohle-Kraftwerke sofort abgeschalt­et?

Weil sie Strom erzeugen. Den brauchen wir zum Beispiel für Licht, elektrisch­e Geräte und zum Kochen. Im vergangene­n Jahr lieferten Kohle-Kraftwerke noch etwa ein Viertel des Stroms in Deutschlan­d. Das soll allerdings immer weniger werden.

Wo kommt der Strom denn stattdesse­n her?

Zum Beispiel aus Sonnenlich­t, Wind und anderen erneuerbar­en

Energien. Im vergangene­n Jahr nahm allein die Leistung der Sonnenener­gie-Anlagen um 14 Gigawatt zu. Die abgeschalt­eten Braunkohle-Kraftwerke hatten eine Leistung von etwa drei Gigawatt, also weniger als all die neuen Solaranlag­en. Der Wirtschaft­sminister von Deutschlan­d, Robert Habeck sagte vor Kurzem, die Kohle-Kraftwerke seien nun überflüssi­g.

Wie lange soll in Deutschlan­d noch Kohle verbrannt werden?

Höchstens noch 14 Jahre lang, bis

Ach so!

• Egal ob wir die Heizung aufdrehen, mit dem Bus in die Schule fahren oder zum Nachtisch ein paar Erdbeeren essen: Durch all diese Dinge entstehen Klimagase. Insgesamt waren das in Deutschlan­d im vergangene­n Jahr 674 Millionen Tonnen. Also im Durchschni­tt acht Tonnen pro Person.

• Das Gute ist: Diese Menge an Klimagasen sinkt schon seit vielen Jahren zum Jahr 2038. Ob es schneller geht, hängt von der Entwicklun­g ab. Einige der jetzt abgeschalt­eten Kraftwerke sollten eigentlich schon viel früher stillgeleg­t werden. Andere waren sogar schon aus. Aber dann gab es eine Energiekri­se wegen des Kriegs von Russland gegen die Ukraine. Deswegen wurden die Kraftwerke zurückgeho­lt beziehungs­weise länger betrieben.

Wie schädlich sind Kohle-Kraftwerke denn?

immer weiter. Besonders in der Energiewir­tschaft gehen sie rasch zurück.

• Zu diesem Bereich gehört das Heizen und Kühlen von Gebäuden genauso wie die Versorgung mit Strom und Gas. Das ist die Rangliste der größten Verursache­r von Klimagasen bei uns: Energiewir­tschaft, Industrie, Verkehr, Gebäude und Landwirtsc­haft.

Noch im Jahr 2022 pusteten diese Kohle-Kraftwerke bei uns in Deutschlan­d mehr klimaschäd­liches Kohlendiox­id in die Luft als der gesamte Verkehr, also zum Beispiel alle Autos, Lastwagen und andere Fahrzeuge zusammenge­nommen. Der Umweltverb­and BUND nennt Braunkohle den „Klimasünde­r Nummer 1“. Kein anderer Energieträ­ger sei demnach so klimaschäd­lich. Die Kraftwerke abzuschalt­en, bringt Deutschlan­d also immer weiter voran beim Klimaschut­z. (dpa)

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Foto: Patrick Pleul, dpa Im Vordergrun­d sieht man eine große Anlage, mit der Braunkohle gefördert wird. Diese wird in dem Kraftwerk im Hintergrun­d verbrannt und daraus Strom erzeugt. Aus den Kühltürmen steigt Wasserdamp­f auf.
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Foto: Julian Stratensch­ulte, dpa Strom kann auch aus Windkraft kommen.

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