Das plant die Bahn
Der Zugverkehr zwischen Augsburg und Donauwörth soll reibungsloser laufen, die Züge sollen pünktlicher sein. Was ein Unternehmen der DB vor hat.
Das Ziel klingt gut, der Weg ist weit und die Umsetzung liegt in der Ferne: Auf der Strecke zwischen Augsburg und Donauwörth möchte die DB InfraGo einiges voranbringen. Zwischen den beiden Städten an Start- und Endhaltestelle liegen neun Stationen, die in den Landkreisen Augsburg und Donau-Ries liegen. Zudem ist die 39 Kilometer lange, sogenannte Strecke 5300 auch Teil des Korridors Skandinavien-Mittelmeer und hat somit weit über die Region hinaus eine hohe Bedeutung.
Die zweigleisige Strecke ist bislang schon sehr gut ausgelastet, was immer wieder zu Engpässen führt. Und wenn sich die Zugzahlen entwickeln wie prognostiziert, dann ist die Strecke ab 2030 gar überlastet. Deswegen wollen der Gesamtprojektleiter Markus Baumann sowie seine Kollegen Thomas Hausruckinger und Helena Reuß die Kapazität steigern und den Deutschlandtakt realisieren. Das klingt einfacher, als es ist.
Dazu reicht ein Blick auf den Planungsauftrag: „Auftraggeber ist der Bund, der das Projekt auch finanziert“, erklärt Baumann. Beauftragte Vertretung ist das Verkehrsministerium, geplant und umgesetzt wird das Projekt von der DB InfraGo und geprüft sowie genehmigt vom Eisenbahn-Bundesamt.
Bei der Planung hat man sich von einem durchgehenden dritten Gleis bereits verabschiedet. „Erstens bringt das gar nicht so viel und zweitens ist das wegen der teils engen Wohnbebauung bis an die Gleise auch gar nicht möglich“, erklärt Reuß. Stattdessen verspricht man sich einen großen Effekt von vier Gleisen zwischen Oberhausen und Gersthofen. Zudem könnten betriebliche Bahnhöfe bei Langweid
und Nordendorf Engstellen entlasten. Die wiederum dienen nicht zum Ein- und Aussteigen von Fahrgästen, sondern ermöglichen, dass sich Züge überholen, weil einer ausscheren und warten kann.
Und ein Verbindungsgleis zum Güterverkehrszentrum Augsburg wäre auch sinnvoll, erklären die am Projekt Beteiligten; denn sonst müssten Züge aus dem Norden über Oberhausen wieder zurück ins GVZ fahren (der direkte Anschluss aus dem Süden ist schon geplant). Diesen Umweg könnte man sich mit einem zusätzlichen Gleis sparen. All das sind technische Maßnahmen.
Für den Donauwörther Bahnhof soll eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden. Weil sich dort die Linien aus Augsburg in Richtung Nürnberg und aus Ingolstadt in Richtung Neuoffingen kreuzen, gebe es immer wieder Probleme. Eine Brücke könnte die Lösung sein.
Baumann erklärt: „Das Ziel wären mehr Kapazitäten, ein stabilerer Zugverkehr. Davon profitieren auch Pendler. Denn bislang ist es so: Bummelt ein Zug, bummelt alles.“Doch der Projektleiter fügt auch gleich an: All die Pläne für die Strecke zwischen Augsburg und Donauwörth würden in diesem Jahrzehnt nicht mehr umgesetzt. Die aktuellen Bauarbeiten, etwa in Meitingen, Westendorf oder Gersthofen, hätten damit nichts zu tun.
Derzeit sei man bei der Grundlagenermittlung des Projekts Augsburg-Donauwörth. Die Vorplanung geht Mitte dieses Jahres an den Bundestag. Besonders wichtig sind Baumann und seinem Team Gespräche mit Kommunen, Bürgerinnen und Bürgern persönlich oder auch über die neue Projektwebseite, die noch in Arbeit ist. „Wir wollen es mit der Region möglichst gut machen“, sagt Baumann. Das „Go“von DB InfraGo stehe schließlich für Gemeinwohlorientiert.