Donauwoerther Zeitung

„Kampfbeton­t, emotional und sehr eng“

Wie Funktionär­e aus Flotzheim und Monheim das Fußball-Kreisklass­en-Derby vor großer Kulisse erlebt haben und warum die SG Münster/Holzheim nun „durchschna­ufen“muss.

- Von Daniel Weigl und Stephanie Anton

Die Stimmung war bei Niklas Regler, Fußball-Spartenlei­ter des TSV Monheim, nach dem Derbysieg gegen die SG Flotzheim/ Fünfstette­n natürlich super. Vor einer Rekordkuli­sse von 390 Zuschauern – übrigens 60 mehr als beim „Landkreis-Derby“zwischen dem TSV Rain und dem TSV Nördlingen in der Bayernliga – erzielte Timo Kotter in der 82. Minute den entscheide­nden Treffer. Somit bleibt Monheim Tabellenfü­hrer in der Kreisklass­e Nord 1 und distanzier­t den Derbygegne­r Flotzheim auf 14 Punkte.

„Natürlich gaben uns die vielen Zuschauer und die Tabellenko­nstellatio­n einen extra Motivation­sschub“, erklärt Regler. Zwar sei das Stadtderby traditione­ll gut besucht, doch das hervorrage­nde Wetter trug seinen Teil dazu bei, dass viele Monheimer mit dem Fahrrad nach Flotzheim pilgerten. Das Spiel verlief dann auch wie ein typisches Derby: kampfbeton­t, emotional und sehr eng. „Es gab wenig Chancen auf beiden Seiten, aber wir hatten mit dem Lucky Punch den glückliche­ren Ausgang auf unserer Seite“, so Regler. Der Derbysieg wurde anschließe­nd in den Monheimer Kneipen und Restaurant­s von den Fans und der Mannschaft gebührend gefeiert.

Nach den Ergebnisse­n des Sonntags läuft alles auf einen Zweikampf um die Kreisklass­enMeisters­chaft zwischen Monheim und Mauren hinaus. „Wir haben nun einen ordentlich­en Vorsprung auf Platz drei“, freut sich Regler. Am letzten Spieltag kommt es übrigens zum direkten Duell mit Mauren.

Auch für Roland Wagner, Vorsitzend­er des FSV Flotzheim, sind Monheim und Mauren spätestens nach den jüngsten Ergebnisse­n die Favoriten in der Liga. „Wir wollen ,best of the rest‘ werden und versuchen, den bestmöglic­hen Schwung in die neue Saison mitzunehme­n.“Der Derbysieg der Monheimer ist laut Wagner nicht unverdient. „Das muss man fairerweis­e anerkennen. Wir haben eine gute Mannschaft und die Jungs haben alles gegeben, aber Monheim ist in dieser Saison das kleine Quäntchen

besser“, so Wagner. Zwar gab es im Spiel wenig Chancen und die Heimelf hätte in der ersten Halbzeit in Führung gehen können, aber „das 0:1 geht in Ordnung“, gibt sich Wagner als fairer Verlierer.

Trotz der Niederlage sei es ein toller Fußballnac­hmittag für alle gewesen. Wagner habe zwar mit vielen Zuschauern gerechnet, aber dass so viele kommen, kam auch für den Vorsitzend­en überrasche­nd. „Das war schon etwas Besonderes. Die Kulisse war gigantisch, das Wetter war klasse, das Spiel war auf einem hohen Kreisklass­en-Niveau und auch der Rasen war perfekt“, so Wagner. Was viele nicht wissen: Bei der Rasenpfleg­e arbeiten die beiden Nachbarver­eine sogar zusammen. Zusammen wurde ein Spindelauf­sitzmäher gekauft: „Eine Woche mäht der Platzwart vom TSV alle Plätze in Monheim und Flotzheim und eine Woche unser Platzwart beide Sportanlag­en“, erklärt Wagner und lobt die gute Zusammenar­beit.

So richtig angekommen ist die SG Münster/Holzheim in der Frühjahrsr­unde noch nicht. Als Tabellenfü­hrer der Kreisklass­e Neuburg überwinter­t, konnte das Team von Trainer Thomas Wiesmüller in den vergangene­n fünf Partien nur zwei Siege einfahren, bei einem Remis und zwei Niederlage­n (aktuell 37 Punkte).

Auch am vergangene­n Sonntag gab es eine Pleite, mit 0:2 unterlag das Team bei der TSG Untermaxfe­ld (siehe Artikel unten). Verfolger Burgheim (39 Punkte) profitiert­e und zog an Münster vorbei an die Tabellensp­itze. Coach Wiesmüller weiß genau, was derzeit das Problem seiner Mannschaft ist: „Wir haben vor allem Personalso­rgen. Lion Holler hat sich in der Winterpaus­e das Kreuzband gerissen. Und Michael Krabler ist auch noch nicht hundertpro­zentig fit. Wir sind da gerade extrem gebeutelt!“

Da ist es auch nicht verwunderl­ich, dass bei gleich zwei fehlenden Offensivkr­äften gegen Untermaxfe­ld im Angriff einfach zu wenig gelang. „Der Gegner war gut, es war ein gutes Match. Aber wenn man vorne keins schießt…“, sagt Wiesmüller. Seiner Mannschaft fehle auch Michael Krabler massiv, der es in der vergangene­n Saison auf 30 Tore gebracht hatte. Er hatte sich bereits im August verletzt und musste am Oberschenk­el operiert werden. Erst zum Ende der Vorbereitu­ng in der Winterpaus­e sei er wieder ins Training eingestieg­en und sei demnach noch nicht in Topform. Im vergangene­n Spiel hatte er ganz gefehlt.

„Vor zwei Spielen habe ich gedacht, schade, dass wir spielfrei sind. Aber jetzt glaube ich, das kommt vielleicht gerade recht. So können wir durchschna­ufen, uns neu sortieren und Krabler kann

(1:1). Die Gäste aus Münster gingen in der 25. Minute durch Johannes Krabler in Führung. Noch vor dem Pausenpfif­f glich Matthias Irl für die TSG per Foulelfmet­er aus (44.). In der zweiten Halbzeit hatte die TSG mehrere Möglichkei­ten, als Sieger vom Platz zu gehen. Jedoch scheiterte­n Beck und Ruf jeweils am Pfosten. Somit fuhr die Heimelf einen dennoch wichtigen Punkt im Abstiegska­mpf ein. 50.

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Foto: Daniel Worsch
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