„Kampfbetont, emotional und sehr eng“
Wie Funktionäre aus Flotzheim und Monheim das Fußball-Kreisklassen-Derby vor großer Kulisse erlebt haben und warum die SG Münster/Holzheim nun „durchschnaufen“muss.
Die Stimmung war bei Niklas Regler, Fußball-Spartenleiter des TSV Monheim, nach dem Derbysieg gegen die SG Flotzheim/ Fünfstetten natürlich super. Vor einer Rekordkulisse von 390 Zuschauern – übrigens 60 mehr als beim „Landkreis-Derby“zwischen dem TSV Rain und dem TSV Nördlingen in der Bayernliga – erzielte Timo Kotter in der 82. Minute den entscheidenden Treffer. Somit bleibt Monheim Tabellenführer in der Kreisklasse Nord 1 und distanziert den Derbygegner Flotzheim auf 14 Punkte.
„Natürlich gaben uns die vielen Zuschauer und die Tabellenkonstellation einen extra Motivationsschub“, erklärt Regler. Zwar sei das Stadtderby traditionell gut besucht, doch das hervorragende Wetter trug seinen Teil dazu bei, dass viele Monheimer mit dem Fahrrad nach Flotzheim pilgerten. Das Spiel verlief dann auch wie ein typisches Derby: kampfbetont, emotional und sehr eng. „Es gab wenig Chancen auf beiden Seiten, aber wir hatten mit dem Lucky Punch den glücklicheren Ausgang auf unserer Seite“, so Regler. Der Derbysieg wurde anschließend in den Monheimer Kneipen und Restaurants von den Fans und der Mannschaft gebührend gefeiert.
Nach den Ergebnissen des Sonntags läuft alles auf einen Zweikampf um die KreisklassenMeisterschaft zwischen Monheim und Mauren hinaus. „Wir haben nun einen ordentlichen Vorsprung auf Platz drei“, freut sich Regler. Am letzten Spieltag kommt es übrigens zum direkten Duell mit Mauren.
Auch für Roland Wagner, Vorsitzender des FSV Flotzheim, sind Monheim und Mauren spätestens nach den jüngsten Ergebnissen die Favoriten in der Liga. „Wir wollen ,best of the rest‘ werden und versuchen, den bestmöglichen Schwung in die neue Saison mitzunehmen.“Der Derbysieg der Monheimer ist laut Wagner nicht unverdient. „Das muss man fairerweise anerkennen. Wir haben eine gute Mannschaft und die Jungs haben alles gegeben, aber Monheim ist in dieser Saison das kleine Quäntchen
besser“, so Wagner. Zwar gab es im Spiel wenig Chancen und die Heimelf hätte in der ersten Halbzeit in Führung gehen können, aber „das 0:1 geht in Ordnung“, gibt sich Wagner als fairer Verlierer.
Trotz der Niederlage sei es ein toller Fußballnachmittag für alle gewesen. Wagner habe zwar mit vielen Zuschauern gerechnet, aber dass so viele kommen, kam auch für den Vorsitzenden überraschend. „Das war schon etwas Besonderes. Die Kulisse war gigantisch, das Wetter war klasse, das Spiel war auf einem hohen Kreisklassen-Niveau und auch der Rasen war perfekt“, so Wagner. Was viele nicht wissen: Bei der Rasenpflege arbeiten die beiden Nachbarvereine sogar zusammen. Zusammen wurde ein Spindelaufsitzmäher gekauft: „Eine Woche mäht der Platzwart vom TSV alle Plätze in Monheim und Flotzheim und eine Woche unser Platzwart beide Sportanlagen“, erklärt Wagner und lobt die gute Zusammenarbeit.
So richtig angekommen ist die SG Münster/Holzheim in der Frühjahrsrunde noch nicht. Als Tabellenführer der Kreisklasse Neuburg überwintert, konnte das Team von Trainer Thomas Wiesmüller in den vergangenen fünf Partien nur zwei Siege einfahren, bei einem Remis und zwei Niederlagen (aktuell 37 Punkte).
Auch am vergangenen Sonntag gab es eine Pleite, mit 0:2 unterlag das Team bei der TSG Untermaxfeld (siehe Artikel unten). Verfolger Burgheim (39 Punkte) profitierte und zog an Münster vorbei an die Tabellenspitze. Coach Wiesmüller weiß genau, was derzeit das Problem seiner Mannschaft ist: „Wir haben vor allem Personalsorgen. Lion Holler hat sich in der Winterpause das Kreuzband gerissen. Und Michael Krabler ist auch noch nicht hundertprozentig fit. Wir sind da gerade extrem gebeutelt!“
Da ist es auch nicht verwunderlich, dass bei gleich zwei fehlenden Offensivkräften gegen Untermaxfeld im Angriff einfach zu wenig gelang. „Der Gegner war gut, es war ein gutes Match. Aber wenn man vorne keins schießt…“, sagt Wiesmüller. Seiner Mannschaft fehle auch Michael Krabler massiv, der es in der vergangenen Saison auf 30 Tore gebracht hatte. Er hatte sich bereits im August verletzt und musste am Oberschenkel operiert werden. Erst zum Ende der Vorbereitung in der Winterpause sei er wieder ins Training eingestiegen und sei demnach noch nicht in Topform. Im vergangenen Spiel hatte er ganz gefehlt.
„Vor zwei Spielen habe ich gedacht, schade, dass wir spielfrei sind. Aber jetzt glaube ich, das kommt vielleicht gerade recht. So können wir durchschnaufen, uns neu sortieren und Krabler kann
(1:1). Die Gäste aus Münster gingen in der 25. Minute durch Johannes Krabler in Führung. Noch vor dem Pausenpfiff glich Matthias Irl für die TSG per Foulelfmeter aus (44.). In der zweiten Halbzeit hatte die TSG mehrere Möglichkeiten, als Sieger vom Platz zu gehen. Jedoch scheiterten Beck und Ruf jeweils am Pfosten. Somit fuhr die Heimelf einen dennoch wichtigen Punkt im Abstiegskampf ein. 50.