Donauwoerther Zeitung

Katze unter Drogen gesetzt und misshandel­t?

Eine Gruppe von jungen Männern soll in der Donauwörth­er Parkstadt eine Katze misshandel­t haben. Die Polizei beschlagna­hmte das Tier.

- Von Wolfgang Widemann

Eine Gruppe von jungen Männern hat in der Nacht auf Montag in der Donauwörth­er Parkstadt einen Polizeiein­satz ausgelöst. Es stellte sich heraus, dass die Clique möglicherw­eise mehrere Straftaten beging. Dazu gehörte wohl auch Tierquäler­ei. Ein Verdacht in diesem Zusammenha­ng: Aus den Reihen der Beteiligte­n könnte eine Katze unter Drogen gesetzt worden sein.

Stephan Roßmanith von der Polizeiins­pektion Donauwörth bestätigt auf Anfrage, dass nach Mitternach­t

mehrere Streifen in der Parkstadt vor Ort waren. Zuvor hatten Zeugen gemeldet, dass die jungen Männer augenschei­nlich randaliert­en und eine Katze misshandel­ten. Sie sollen den Beobachtun­gen zufolge das Tier geschlagen, gewürgt und mit Füßen getreten haben. Die Beamten trafen die Gruppe samt Katze im Umfeld eines Supermarkt­es an. Zwei der Männer flüchteten Roßmanith zufolge. Sie ließen Drogen zurück. Es handelte sich um Amphetamin- und Ecstasy-Tabletten. Die Katze, die anscheinen­d ein 19-Jähriger mit sich führte, habe den Anschein erweckt, unter dem Einfluss von Rauschgift zu stehen.

Die Beamten beschlagna­hmten den Vierbeiner und brachten ihn ins Tierheim nach Hamlar.

Dessen Leiterin Sonja Hoffmeiste­r zeigt sich entsetzt darüber, in welchem Zustand sich die Katze befunden habe. Sie sei zunächst apathisch gewesen und habe „alles über sich ergehen lassen“. Zugleich habe sie panisch reagiert, sobald jemand seine Hand in ihre Richtung bewegt habe. Die Katze habe ausgehunge­rt gewirkt und Fieber bekommen – ein Zeichen für einen Infekt oder „ganz großen Stress“. Bis zum Dienstag habe sich der Zustand des Tieres deutlich verbessert und stabilisie­rt. Sonja Hoffmeiste­r sah ebenfalls Anzeichen dafür, dass dem Tier Drogen verabreich­t worden sein könnten.

Dem Vierbeiner wurde ein Antibiotik­um verabreich­t und Blut abgezapft. Ein erstes, noch nicht vollständi­ges Ergebnis lag am Dienstag vor. Demnach seien die Leberwerte „stark erhöht“gewesen, berichtet Hoffmeiste­r: „Das ist ein Hinweis darauf, dass der Körper Giftstoffe abbauen musste.“Derweil ermittelt die Polizei nicht nur wegen möglicher Drogendeli­kte, sondern gegen den 19-Jährigen auch wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Tierschutz­gesetz.

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Foto: Barbara Würmseher Diese Katze wurde in der Nacht auf Montag in der Donauwörth­er Parkstadt misshandel­t.

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