Notorischer Schwarzfahrer geht der Polizei ins Netz
Mehr als 30 Beamte überprüfen auf der Bundesstraße über 400 Fahrzeuge. Ein Autofahrer fällt besonders auf.
Mehr als ein Dutzend Polizeifahrzeuge stehen auf dem Parkplatz an der B2 nördlich von Monheim an der Grenze zu Mittelfranken. Beamte in neongelben Mänteln winken beinahe im Minutentakt mit der Kelle die Fahrer von Autos und Kleintransportern von der Bundesstraße in die Kontrollstelle, in der sich mehr als 30 Uniformierte tummeln. Bei der großen Aktion der Gesetzeshüter werden im Laufe des Mittwochs weit über 400 Fahrzeuge überprüft.
Im Einsatz sind Beamte der Verkehrspolizei-Inspektion (VPI) Donauwörth und der Bereitschaftspolizei Eichstätt. Die Maßnahme dient aus Sicht der Kontrolleure zwei Zwecken. Zum einen wolle man die Sicherheit auf der Straße erhöhen, zum anderen werden Polizisten, die sich für die dritte Qualifikationsebene (Gehobener Dienst) beworben haben, einsatztaktisch ausgebildet. Dies erklären VPI-Leiter Ludwig Zausinger und Bereitschaftspolizei-Zugführer Markus Wächtler.
Auf der B2 herrscht bei sonnigem Wetter wie gewohnt lebhafter Verkehr. Die Straße gilt als überregionale Verbindung. Die meisten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, die auf den Parkplatz geleitet werden, dürfen nach wenigen Minuten weiterfahren. Andere hingegen müssen länger stehen bleiben, weil die Überprüfungen mehr Zeit in Anspruch nehmen. Für einen 44-Jährigen endet die Pkw-Fahrt von Erlangen nach Burgau auf der Jurahöhe. Der Osteuropäer kann keinen Führerschein vorweisen. Es stellt sich heraus, dass er innerhalb von zwei Jahren in Deutschland zum fünften Mal bei einer Schwarzfahrt erwischt wird. Die Polizisten nehmen eine weitere Strafanzeige wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis auf.
Mit einer Geldbuße von 138,50 Euro (inklusive Gebühren) und einem Punkt in Flensburg muss der Fahrer eines Kleintransporters rechnen. Am Wagen des selbstständigen Kurierfahrers haben die Gesetzeshüter einiges zu beanstanden: Die Windschutzscheibe ist gerissen, ein Blinker ist beschädigt und ein Reifen ist völlig abgefahren.
Auf saftige Strafen einstellen müssen sich vier Kraftfahrer, die gegen die Lenk- und Ruhezeiten verstoßen haben. Eine Anzeige handelt sich auch der Fahrer eines Transporters ein – und zwar wegen mangelnder Ladungssicherung. Auf der Pritsche des Fahrzeugs befinden sich mehrere beladene Paletten, die nicht festgezurrt
sind. Insgesamt spricht Ludwig Zausinger von einer „eher ruhigen“Kontrolle. Denn bei solchen Gelegenheiten könne alles
Mögliche zutage kommen. Deshalb stehen an der B2 auch zwei Drogenspürhunde parat. Sie bleiben aber ohne Erfolgserlebnis.