Donauwoerther Zeitung

Migration, Energie und Russlandkr­ieg

Manfred Seel berichtet über Ziele des BSW

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Manfred Seel, Mitglied des Bundesvors­tandes des Bündnis Sahra Wagenknech­t (BSW), gibt der Partei gute Chancen, in Europa und in Deutschlan­d politisch neue Akzente zu setzen. „Weil wir eine sinnvolle Alternativ­e sind“, sagte er bei einem Stammtisch, zu dem er eingeladen hatte. Bei der Veranstalt­ung im Gasthaus Goldener Hirschen in Donauwörth erklärte er, wofür die neue Partei steht.

Seel legte die politische­n Standpunkt­e und die Rahmenbedi­ngungen des BSW vor. Er sei glücklich, wie groß das Interesse der Bevölkerun­g sei. Seel, Mitglied des Bundesvors­tandes, berichtete von einigen Tausend Unterstütz­eranträgen, aber auch einer vierstelli­gen Anzahl von Mitgliedsa­nträgen, „die wir schnellste­ns und intensiv vor Ort, aber vor allem in Berlin bearbeiten werden“.

Das BSW fordere eine Entlastung der Kommunen in der Migration, ohne die bestehende­n Asyl- und Migrations­gesetze zu ändern. Deswegen ziehe die Partei es vor, Migrations­politik vor Ort in den betroffene­n Ländern zu betreiben und nicht Bürgerinne­n und Bürger im Land zu belasten. Hier fordere das BSW eine Abgleichun­g der europäisch­en Standards, was die Unterstütz­ung dieser Migranten betrifft, mit den anderen EU-Ländern, aber auch eine Leistungsd­ifferenzie­rung zwischen anerkannte­n und abgelehnte­n Asylbewerb­ern. Dies sei eine vollkommen andere Position, als sie die AfD vertrete.

Außerdem referierte Seel über die aus Sicht des BSW verfehlte Energieein­kaufspolit­ik der Ampel und dass die Partei für den direkten Import von russischem Öl stehe, da dieses nach wie vor mit Umgehung der Sanktionsb­estimmunge­n auf verschiede­nen Wegen indirekt importiert werde.

Ein weiteres Thema war die Friedenspo­litik. Jeden Tag würden Tausende Menschen sterben und Ex-NATO-Generäle wie Kujat, der sicherheit­spolitisch­e Berater der ehemaligen Bundeskanz­lerin Angela Merkel, Brigadegen­eral Vat, aber auch ukrainisch­e und amerikanis­che hochrangig­e Generäle seien sich einig, dass der Krieg für die Ukraine nicht zu gewinnen sei. Mit diesem Hintergrun­d fordere das BSW umgehend einen Waffenstil­lstand und Friedensve­rhandlunge­n. Seel betonte, dass Wagenknech­t und ihre Partei keine Putinverst­eher seien, sondern scharfe Kritiker von Putins Vorgehen. Darum fordere das BSW eine diplomatis­che Lösung und verurteile die Rolle der Bundesregi­erung. Zu all diesen Themen wird auch der deutsche Spitzenkan­didat des BSW für die Europawahl, Fabio de Masi, am 22. Mai im Landkreis Donau-Ries referieren. (AZ)

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