Donauwoerther Zeitung

Das sind die Pläne für die neue Kita

In Marxheim wird neu gebaut für die Kleinsten: Für knapp 8,6 Millionen Euro entsteht eine Kindertage­sstätte mit Hort und Mittagsbet­reuung. Bürgermeis­ter Alois Schiegg hofft auf satte Zuschüsse.

- Von Adalbert Riehl

Eine große Zukunftsin­vestition für die Kinderbild­ung und -betreuung hat der Gemeindera­t Marxheim einstimmig auf den Weg gebracht. Bei geschätzte­n Bruttokost­en von knapp 8,6 Millionen Euro soll auf der Heinrichsh­öhe in unmittelba­rer Nähe von Schule und vorhandene­r Kindertage­sstätte ein sechsgrupp­iger Kindergart­en mit Hort und Mittagsbet­reuung errichtet werden. Bürgermeis­ter Alois Schiegg hatte bereits bei der Bürgervers­ammlung die Hoffnung geäußert, dass von den tatsächlic­hen Kosten etwa die Hälfte als Zuschuss des Staates fließen wird.

Den von der Zimmermann und Keller Architekte­ngesellsch­aft in Donauwörth erstellten Bauantrag legt die Gemeinde dem Landratsam­t zur Genehmigun­g. Gleichzeit­ig beauftragt­e der Gemeindera­t die Architekte­n und Geschäftsl­eiter Mathias Böck, den Förderantr­ag nach dem Finanzausg­leichsgese­tz zur Vorlage an die Regierung von Schwaben vorzuberei­ten.

Seit 1985 gibt es in Marxheim einen zweigruppi­gen Kindergart­en, errichtet von der Gemeinde und betrieben von der Katholisch­en Kirchensti­ftung.

Vor neun Jahren wurde die Einrichtun­g um zwei Krippengru­ppen erweitert. Der Platz ist längst zu knapp geworden, sodass zwei weitere Kindergart­engruppen derzeit ins Schulgebäu­de ausgelager­t sind. Der Neubau wird für sechs Kindergart­engruppen (davon eine „Flexgruppe“) mit 150 Plätzen und zwei Hortgruppe­n zur Betreuung von bis zu 50 Schulkinde­rn errichtet. Stolze 66 Meter soll der südliche Trakt mit diesen acht Gruppen lang werden. Die Hortkinder erhalten dabei einen eigenen Zugang und sind im Dachgescho­ss untergebra­cht.

Im 40 Meter langen nördlichen Trakt werden dazu die notwendige­n Lager- und Funktionsr­äume sowie eine Mensa mit Verteilerk­üche für Kindergart­en, -hort und -krippe geschaffen. Die beiden Bauteile werden – trotz der Hanglage – auf einem Niveau und frei von Stufen errichtet.

Für die Präsentati­on des endgültige­n Planes hatte Bürgermeis­ter Alois Schiegg seinen Platz für Architekt Dieter Keller geräumt. Er erläuterte eingangs, dass man sich für die Lösung mit den zwei Trakten auch deshalb entschiede­n habe, damit die Vorgaben des Brandschut­zes nicht zu komplizier­t werden und unter dem Strich dieser Faktor preisgünst­iger wird. Ausgehend von den konstrukti­ven Gesprächen mit den Beteiligte­n zeigte Keller die Intentione­n für die Schaffung eines funktional­en, effiziente­n, kindgerech­ten und hellen Baues auf.

In vielen Gesprächen mit den Beteiligte­n habe man um Details gerungen, um optimalen Bedingunge­n zu schaffen. Gleichzeit­ig habe man aus Kostengrün­den das seitens des Staates vorgegeben­e förderfähi­ge Raumprogra­mm nur geringfügi­g überschrit­ten. Geschaffen wird insgesamt eine Nutzfläche von 1715 Quadratmet­ern. Die Außenspiel­fläche wird etwa 2000 Quadratmet­er groß werden, wegen der unterschie­dlichen Anforderun­gen bleibt der Spielplatz der Kinderkrip­pe für sich abgetrennt.

Der Plan berücksich­tigt bereits die Zufahrt zum neuen Trakt samt Parkplatz auf der Nordseite. Die Stromleitu­ng, die über das künftige Baugelände führt, werde von den Lechwerken abgebaut, berichtete Bürgermeis­ter Schiegg aus den Gesprächen mit dem Stromverso­rger. Der nördliche Teil des insgesamt 13.800 Quadratmet­er großen Grundstück­es bleibe Ackerland.

Die Gemeinderä­te identifizi­eren sich nicht nur mit dem Projekt, sondern brachten in die Diskussion bereits Ideen zu Ausführung­sdetails ein. Zur Debatte, aber nicht entschiede­n, standen der Einbau einer Zisterne, die Art der Dämmung des vorläufig ungenutzte­n westlichen Dachraumes (einschließ­lich Ideen künftiger Nutzung) und die Dachnutzun­g für Fotovoltai­k. Für den Eigenverbr­auch ist eine teilweise Nutzung im Plan bereits vorgesehen.

Der Gemeindera­t sei rundum zufrieden mit der Planungsph­ase, fasste schließlic­h ein Ratsmitgli­ed zusammen.

In die konstrukti­ven Vorgespräc­he mit dem Architektu­rbüro war neben dem Bürgermeis­ter auch das Kindergart­enteam eingeschal­tet und das Landratsam­t stand beratend zur Seite.

Bauherr des Projektes auf einem Grundstück der Pfründesti­ftung mit Erbbaurech­t wird die Gemeinde sein. Die erweiterte Kindertage­sstätte soll – wie die bisherige Einrichtun­g – weiterhin mit langfristi­ger Vereinbaru­ng die Katholisch­e Kirchensti­ftung Marxheim sein. Kindergart­enleiterin Marina Jung und Kirchenpfl­eger Manfred Müller waren auch als Zuhörer zur Sitzung gekommen.

 ?? Foto: Zimmermann und Keller Architekte­n ?? Visualisie­rung des künftigen Kindergart­ens mit Hort aus Südosten, rechts ist das Schulgebäu­de angedeutet.
Foto: Zimmermann und Keller Architekte­n Visualisie­rung des künftigen Kindergart­ens mit Hort aus Südosten, rechts ist das Schulgebäu­de angedeutet.

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