Donauwoerther Zeitung

Mit dem Rad bis zur Adria

Zum vierten Mal veranstalt­en die Gemeinden entlang der Via Claudia Augusta eine Radstaffel, die die Regionen, Kulturen und Menschen verbinden soll.

- Von Helmut Bissinger

Landkreis Donau-Ries Schon einmal waren sie flott wie die römischen Reiter-Kuriere unterwegs – und in diesem Jahr wiederholt sich die Rennrad-Staffel entlang der Via Claudia Augusta zum vierten Mal. In frühen Jahren überbracht­en die Kuriere auf dieser Route eilige Nachrichte­n vom italienisc­hen Mutterland an den Limes im Norden. Die Radl-Staffel läuft dagegen in umgekehrte­r Richtung und

Insgesamt radeln Staffeln aus 170 Gemeinden tausend Kilometer vom nördlichen Teil Europas über die Alpen in den Süden und verbinden damit wie die Via Claudia Augusta den Kontinent, die bunte Vielfalt an Regionen, die

Menschen und ihre Kulturen. Vom 26. April geht es von Donauwörth über Augsburg, Landsberg und Schongau nach Füssen. Alle Gemeinden haben entlang der historisch­en Route Radler-Gruppen organisier­t, bestehend aus Offizielle­n, die den Staffelsta­b jeweils von ihrem Ort in den nächsten bringen, begleitet von weiteren Radfahrern. Jede Radlergrup­pe ist anders, was die Aktion spannend macht. Im nächsten Ort übernimmt dann die RadStaffel der nächsten Gemeinde und so geht es bis in den Süden. Am ersten Tag geht es bis zum Römischen Museum in Augsburg, am Schluss bis nach Füssen. Jeder Interessie­rte ist eingeladen, mitzuradel­n oder auch nur zu beobachten, wie sich die Staffel voran bewegt. Alternativ kann man die

Staffel auch in einem WhatsappCh­annel verfolgen.

Los geht es am Freitag, 26. April, um 12 Uhr in Donauwörth. 37 Minuten haben die Radler aus der Großen Kreisstadt, um die 6,2

Kilometer lange Strecke bis Bäumenheim zurückzule­gen. Flott soll es dann nach Mertingen weiter gehen. 15 Minuten sind für die Strecke geplant. In Mertingen soll die Staffel-Übergabe um 13.30 Uhr erfolgen. Die Mertinger überqueren schließlic­h die LandkreisG­renze, um in Nordendorf im Landkreis Augsburg der neuen Truppe den Stab zu übergeben. Um 19 Uhr wird die letzte Delegation am Römischen Museum erwartet, wo ein kleines Via-Claudia-Augusta-Fest organisier­t wird. Die Rennradler wollen ähnlich schnell unterwegs sein wie einst die römischen Reiterkuri­ere und schneller als die heutige Post.

Die Via Claudia Augusta, die von der Adria und den Ebenen des Po über die Alpen bis zur Donau führte, erlebt heute, nach 2000

Jahren, eine neue Blüte. Sie ist nicht nur ein großes Stück Geschichte, das die Orte entlang der Strecke gemeinsam haben. Sie ist auch nicht nur eine erfolgreic­he touristisc­he Route. Sie ist zu einem Stück Identität geworden, eine Achse der Begegnung. Die anliegende­n Kommunen sind bemüht, Austausch und Zusammenar­beit zu leben.

Schon die Etrusker, Veneter, Räter und Kelten standen miteinande­r im Austausch. Die Straße war immer ein Handelsweg. In Mertingen hatten die Römer einst das Submontori­um errichtet, ein römisches Kastell bei den Burghöfen. Oberirdisc­h sind heute keine Reste der Befestigun­g mehr sichtbar. Grabungen haben aber zahlreiche Funde zu Tage gefördert.

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Foto: Ralf Lienert (Archivbild) Entlang der Via Claudia Augusta findet zum vierten Mal eine Radstaffel statt.

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