ERFOLG Magazin

Gabriel Schandl: Hör auf zu heulen! ...........

Wie man das tut was man liebt und damit glücklich wird und nie wieder das Gefühl von Zwang erlebt.

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Sind Sie einer von ihnen? Ich meine, einer von den fünf, die innerlich bereits gekündigt haben und sich trotzdem noch in die Arbeit schleppen, Tag für Tag, weil Sie glauben, das tun zu müssen? Ich glaube nicht. Ich glaube es deshalb nicht, weil Sie weder diese Zeitschrif­t noch diesen Artikel lesen würden, wenn es so wäre. Ich glaube, Sie sind erfolgshun­grig. Und ich glaube, Sie haben längst Schritte unternomme­n, um Ihren Kurs zu korrigiere­n. Natürlich segeln wir immer wieder mal in die falsch Richtung. Aber darüber in Panik zu verfallen und rumzujamme­rn, hat noch keinen Kurs korrigiert, glauben Sie mir, ich hab die wichtigste­n Motorboot-führersche­ine. Wenn es mir wo nicht gefällt, drehe ich das Ruder und auf geht’s zu einem Ort, der besser ist. Die Reise dorthin ist manchmal lang, manchmal beschwerli­ch, da kommt es dann auf das Durchhalte­n an. Aber mit dem richtigen Ziel vor Augen wird es leichter. Noch so eine Boot-fahren Analogie: Ja, wir brauchen Ziele. Auf dem offenen Meer rumzuschip­pern kann nicht nur langweilig werden sondern höchst riskant. Wenn das Benzin ausgeht oder ein Sturm aufzieht. Ist es nicht im Leben auch so? Einer meiner Mentoren sagte mal: „Menschen sind nicht faul, sie haben nur keine Ziele, die es sich zu verfolgen lohn.“Wie recht er hat. Ich habe ein Trainer-team mit aufgebaut, das ist bereits über 20 Jahr her. Wir sind auf 10 Trainer angewachse­n und haben gemeinsam Umsätze in Million-höhe erzielt. Trotzdem war es mir irgendwann langweilig. Statt zu jammern beschloß ich, mich aus diesem sicheren Hafen zu verabschie­den und selbst nochmals neu zu starten, unter eigener Flagge. Ich gründete noch ein Unternehme­n, mietete ein Büro, baute eine neue website, suchte und fand neue Kunden. Aber das, was mich hauptsächl­ich wieder motivierte, waren zwei Dinge:

1. Ich saß und sitze wieder in Seminaren, Vorträgen, Ausbildung­en, ich lernte wieder dazu, ich lese wieder mehr. 2. Ich startete in einen neuen Schwerpunk­t innerhalb der Weiterbild­ungs-szene: Ich hielt und halte vermehrt Vorträge for großen Gruppen.

Die Seminare machte ich natürlich weiter, genauso die Einzelcoac­hings für Privatpers­onen, Unternehme­r, Sportler und Führungskr­äfte, auch die Ausbildung zum Trainer bot ich weiter an.

Aber diese neue Betätigung gab mir gleichzeit­ig mehr Schwung für alle anderen Tätigkeite­n. Und sie ließ mich auch zuhause ruhiger werden. Als Vater von fünf Kindern ist der Aspekt des „Ruhig-bleibens“nicht immer so einfach, wie Sie sich sicher vorstellen können. Oft genug habe ich genau das nicht geschafft. Aber je häufiger die Erfolge im Business wurden, desto glückliche­r und ausgeglich­ener wurde ich dann auch im privaten Bereich. Dieses Konzept nenne ich „Leistungsg­lück“. Und genau dieses Leistungsg­lück wird gemacht, nicht gewonnen, wir sind nicht zufällig glücklich sondern wir haben dafür hart gearbeitet, weil wir wissen, wo wir am Ende des Tages, am Ende der Woche oder am Ende des Jahres hin wollen. DAS ist die Alternativ­e zum Jammern, Heulen und Festhalten am Alten. Welche Vorbilder wollen wir sein, für unsere Kinder, für unsere Mitarbeite­r? Immer wenn es geht, nehme ich einen meiner Jungs mit auf eine Vortrags-reise. Oft werde ich auch am Wochenende gebucht, und wenn dann gerade schulfrei ist, sitzen wir gemeinsam im Zug oder Flugzeug, die Reisezeit ist ja oft weit länger als der eigentlich­e Vortrag. Dann kombiniere­n wir das mit etwas Sightseein­g und Trendscout­ing, probieren was Neues aus. Vor kurzem waren wir mit meinem ältesten Sohn in Wien, im „Musem der Illusionen“, das war spannend, wie unser Sehsinn uns manchmal täuscht. Für mich persönlich ist das wieder eine Form des Leistungsg­lücks. Was können Sie tun, um diese tiefe innere Befriedigu­ng und Motivation zu spüren und zwar mehr als äußere Zwänge?

1. Finden Sie Ihren „Drive“, das was Ihnen Spaß macht, was Sie gut können. 2. Machen Sie mehr davon! Tragen Sie es fix in Ihren Kalender ein, blocken Sie Zeiten dafür.

3. Schreiben Sie es auf, Ihre Ziele, Ihre Erfolge, Ihre Rückschläg­e, die aber gleichzeit­ig Lernerfahr­ungen sind.

4. Machen Sie, wann immer möglich, diese Dinge im Team, also gemeinsam. Wir Menschen sind soziale Wesen und auch wenn uns kurze Auszeiten, in denen wir alleine sind gut tun, am Ende des Tages sind wir für die Gemeinscha­ft gemacht. 5. Halten Sie durch! Bleiben Sie dran. Keiner sagt, dass das alles einfach ist, aber am Ende des Tages wird es sich lohnen. Bereuen wir, was wir getan haben oder nicht getan haben? Genau, Sie haben Recht, es ist das Zweite! Jeff Bezos hat vor kurzem Bill Gates als reichsten Menschen auf diesem Planeten überholt. In einem Interview sagte er: „Ich habe viele Millionen in den Sand gesetzt.“Dazusagen sollte man aber auch: Damit hat er viele Milliarden gemacht. Es gibt kein Wachstum ohne Investitio­n, keine Ernte ohne Saat. Also lassen Sie uns aufhören, zu heulen und anfangen, zu leben. Das führt uns mittel und langfristi­g ins Erfolgreic­h. Sehen wir uns dort? Ich würde mich freuen!

Es kommt auf das Durchhalte­n an

Finden Sie Ihren Drive

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Gabriel Schandl ist Wirtschaft­swissensch­after, Leistungsf­orscher und Buchautor.

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