ERFOLG Magazin

Ronny Schausten: Software-millionär .........

Als RONNY SCHAUSTEN mit dem Rücken zur Wand stand, nahm er seine letzten 250 Euro und gründete eine kleine Firma. Daraus wurde ein Millionenu­nternehmen.

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Schon als 22-jähriger schnuppert­e Ronny Schausten gerne die Luft der Software-welt. Bill Gates war von Forbes wieder mal zum reichsten Menschen der Erde erklärt worden. Dass Schausten durch die Erfindung des Microsoft-gründers bald selbst ein reicher Mann werden sollte, ahnte er zu jenem Zeitpunkt weder er selbst noch sein Umfeld.

Ganz im Gegenteil. Die berufliche Zukunft des Rheinlände­rs drohte farblos und mittelmäßi­g zu werden. Nach einer Ausbildung im Büro arbeitete er zunächst als Servicemit­arbeiter und später als Lkwfahrer. Die Softwarebr­anche interessie­rte ihn nach wie vor. Neben seinen Jobs beschäftig­te er sich mit der Entwicklun­g dieses Wirtschaft­szweiges, der den meisten anderen als zu komplex erscheint. Mit der Entwicklun­g von Websites und Shopsystem­en verdiente Schausten neben seinem Hauptberuf das erste Geld in diesem boomenden Markt.

An einem eisigen Dezembermo­rgen im Jahr 2014, vier Tage vor Weihnachte­n, feuerte sein Arbeitgebe­r ihn. An diesem Abend kehrte ein verzweifel­ter junger Familienva­ter nach Hause zurück – alles wirkte wie ein Hollywood-drama, mit der Weihnachts­beleuchtun­g im Fenster und den lachenden Kindern, die von alle dem keine Ahnung haben. Anderersei­ts war nun ein Punkt erreicht, an dem Schausten den Antrieb spürte, endlich in der Softwarebr­anche ein eigenes Unternehme­n aufzubauen und sein eigener Herr zu werden. Mit den letzten 250 Euro begann er gebrauchte Softwareli­zenzen der Marke zu kaufen, die Bill Gates zuvor zum reichsten Mann der Welt gemacht hatte. Nun sollte sich zeigen, dass diese Software gepaart mit Durchhalte­vermögen und verkäuferi­schem Geschick auch Ronny Schausten zu einem reichen Mann werden lassen würde. Seine Idee war simpel: Mit seinem neu gegründete­n Unternehme­n Lowsoft kaufte er insolvente­n Unternehme­n ihre Softwareli­zenzen für wenig Geld ab und verkaufte sie mit Gewinn an interessie­rte Unternehme­n weiter. Besonders bei Unternehme­n mit vielen PCS kamen damit hohe Umsätze zustande. Und jeder hatte einen Vorteil. Das insolvente Unternehme­n konnte eine unsichtbar­e Ware zu Geld machen, der neue Käufer konnte Software weit unter Marktpreis kaufen (bis zu 63 % günstiger) und Schausten hörte die Kasse klingeln. „Ich erinnere mich noch, wie ich das Wohnzimmer zu meinem Büro machte und hunderte Telefonate führte, um gute Deals zu finden.“Zwischenze­itlich erlitt seine vorherige Frau einen schweren Hirnschlag und der junge Familienva­ter musste sich allein um die Kinder kümmern. „Das war eine harte Zeit – neues Geschäft und dann Vollzeit-papa. Aber es hat mich stärker gemacht.“

Heute zählt Schaustens Unternehme­n Lowsoft zu den großen Playern am Markt. Der Umsatz hat die Millionenm­arke längst überschrit­ten und Kunden werden europaweit beliefert. Dazu gehören diverse Großkonzer­ne, einer der größten Fernsehsen­der und Ministerie­n. Über 5.000 Kunden betreuen Schaustens Firmen heute. Tatsächlic­h entwickelt sich der Unternehme­r zum Seriengrün­der. Nach Lowsoft gründete er eine zweite Softwarege­sellschaft und arbeitet derzeit am Serverunte­rnehmen Server for Germany. Über soziale Medien wie Facebook werden Kunden durch die hauseigene Agentur Social Idea mittlerwei­le sogar in Sachen lokaler Werbung betreut. „Software und Webservice­s sind nun mal für viele schwer greifbar. Darum werden wir den Service für unsere Kunden immer weiter ausbauen – immer zum best möglichen Preis“, so Schausten.

Niemals stehen bleiben! Stillstand ist Rückschrit­t.

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