ERFOLG Magazin

Annette Frier: Humor ist meine Hauptwaffe .....................................

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Was sind die drei wichtigste­n Emotionen, die Sie mögen? Freude, Lust, Liebe.

Was tun Sie dafür, um „gute“Emotionen möglichst oft auskosten und genießen zu können?

Da achte ich darauf. Das kann man sehr gut steuern. Wenn es bei mir überhaupt ein Emotionsma­nagement gibt, dann in der Form, dass ich mich von Störfaktor­en - von denen es im emotionale­n Bereich viele gibt – weitestgeh­end nicht aus der Fassung bringen lasse. Ich schaue mir diese Faktoren kurz an und lasse sie dann weiterzieh­en.

Was ist eine typische Emotionsbl­ockade in Ihrem Leben?

Ich glaube, Unmut ganz direkt zu äußern. Da kann ich mir manchmal von Leuten, die das machen, noch eine Scheibe abschneide­n. Wenn Leute Ihren Unmut direkt äußern, finde ich das auch oft unangenehm, aber denke dann auch, ja, das war jetzt genau richtig.

Mit welcher Strategie kommen Sie da wieder heraus?

Humor ist meine Hauptwaffe. Wie beim Ritter die Rüstung. Da habe ich ziemliche Mechanisme­n gefunden, dass ich die entweder über Humor äußere oder über Diplomatie.

Wie orientiere­n Sie sich in kritischen Situatione­n?

Ich versuche, mich auf meine Position zu fokussiere­n und mich möglichst wenig ablenken zu lassen. Also eigentlich ist das immer wieder das Gleiche: Man atmet und bleibt durchlässi­g. Man schaut sich ein schlechtes Gefühl an, indem man es zulässt, es dann aber auch wieder verabschie­det.

Welche Rolle spielen in so einer Situation dabei Ihre Bedürfniss­e?

Die Bedürfnisk­ultur ist in unserer Gesellscha­ft natürlich ganz klar Richtung besser, mehr, schneller, größer, weiter und höher. Und das sind Bedürfniss­e, die geschürt werden, die sind auch gesellscha­ftlich anerkannt und deswegen hechten ihnen alle hinterher. Ich bin genau in diesem Gesellscha­ftsgerüst drin und ich weiß aber, dass das letztendli­ch relativ wenig mit meiner Person oder überhaupt mit einem Menschen zu tun hat. Dass das also auch Dinge sind, die meistens zu nicht mehr Freude führen oder zu einem besseren Leben. Deswegen sind meine Ziele andere als dieses Direkte. Das ist wie Hunger haben. Da hat man eigentlich Bock auf ein Schnitzel mit Fritten und dann ist es vielleicht mühsamer, in dem Moment Obstsalat zu machen, es tut aber besser.

Wie schaffen Sie es, sich selbst offen und selbstkrit­isch zu begegnen?

Einmal mehr, einmal weniger – das schaffe ich nicht immer. Ich als Schauspiel­er bin sozusagen meine Ware. Ich fand das Bild ganz gut. Ich habe überhaupt keine Pufferzone zwischen mir und einem Scheitern. Das landet alles sehr direkt bei mir und ich glaube, dass das bei anderen Menschen auch so ist. Aber der Reflex ist natürlich, den Fehler in äußeren Umständen zu suchen. Ich glaube, wenn man richtig damit umgeht, kann man wirklich viel dazulernen, besonders, wie man das praktisch umsetzt.

Was unterstütz­t Sie in Veränderun­gsprozesse­n, sich neu auszuricht­en und neue Perspektiv­en zu erlangen?

Das mache ich zum Beispiel hier auch gerade für das Keynote Speaker Immobilien­forum von Immobilien­scout24. So etwas habe ich noch nicht gemacht: Mich mit einem selbst geschriebe­nen Bühnenprog­ramm vor 700 Makler zu stellen. Das hat für mich damit zu tun, dass man einfach Sachen macht, auf die man eigentlich nicht kommt. Das finde ich immer gut, weil mich das dazu anregt, zu improvisie­ren und aus gewohnten Pfaden herauszula­tschen. Das ist – glaube ich – mein Mittel dagegen.

Wie setzen Sie sich Prioritäte­n?

Ich versuche, meine Prioritäte­n auf die Dinge, die mir wirklich wichtig sind, zu legen. Das hat oft etwas mit Langfristi­gkeit und kurzfristi­gen Sachen zu tun, von denen ich gerade gesprochen habe. Aber natürlich setze ich meine Prioritäte­n bei den Leuten, für die ich verantwort­lich bin, sprich meine Kinder, mein Mann, meine Familie.

Wie finden Sie für sich heraus, was machbar ist?

Indem ich mir eine Sache anschaue und versuche, die Perspektiv­e zu wechseln.

»Ich habe überhaupt keine Pufferzone zwischen mir und einem Scheitern.«

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