Prostatakrebs
Welche Symptome können einem selbst auffallen?
Vermehrter Harndrang, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, schwacher Urinfluss – das sind Alterserscheinungen, können aber auch Hinweise auf eine gutartige oder eben eine bösartige Prostatavergrößerung sein. Eindeutigere Signale wie Blut im Samen und im Harn, möglicherweise begleitet von Schmerzen im unteren Rücken, kommen erst spät hinzu.
Wie läuft die Früherkennung beim Arzt ab?
Ab dem Alter von 45 Jahren haben Männer Anspruch auf eine jährliche „digital-rektale“– das heißt mit dem Finger durch den Enddarm erfolgende – Tastuntersuchung durch einen geschulten Arzt.
Was sagt die Untersuchung aus?
Sie gibt Auskunft, ob die Prostata vergrößert ist. Dem kann eine Kaskade von Abklärungen folgen – Bluttest, Magnetresonanztomografie, Gewebeuntersuchung. Eine internationale Studie nach der anderen weist jedenfalls nach, dass die Tastuntersuchung ein äußerst unzureichendes Verfahren ist, bei jüngeren Männern mehr als bei älteren. Sie schlägt zu selten Alarm, gleichzeitig zu häufig Fehlalarm.
Welche Möglichkeit hat man, eine bessere als die Tastuntersuchung zu bekommen?
Zuvorderst kann man sich einem Bluttest auf das prostataspezifische Antigen (PSA) unterziehen. Er ist meist privat zu bezahlen. Ein erhöhter PSA-Wert kann allerdings auch harmlose Gründe haben.
Wie sähe ein zuverlässiges Früherkennungsprogramm aus?
Das steht mangels Forschungsgeldern nicht fest, aber es zeichnet sich eine wissenschaftlich fundierte Empfehlung ab. Jeder Mann sollte einen PSA-Test im Alter von etwa 50 Jahren angeboten bekommen. Dessen Ergebnis hätte für einen kleinen Teil der Testpersonen eine eingehende Diagnostik zur Folge und für eine Minderheit eine weitere Blutuntersuchung nach zwei Jahren. Der überwiegende Teil würde mit einem dermaßen beruhigenden PSA-Wert aus der Untersuchung gehen, dass er erst nach fünf Jahren wieder zur Kontrolle müsste.
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