FOCUS Magazin

Und ganz im Osten weiden Kühe

Sylt, Nordfriesl­and

- (Markus C. Hurek)

Zu dieser Insel hat jeder eine Meinung: Sylt wird geliebt oder gehasst. Und alle Klischees scheinen zu stimmen: Hier treffen sich die Schönen und Reichen. Hier heiratet der Finanzmini­ster mit Porsche und Polizeisch­utz und ein Teil der Gäste kommt im Privatflie­ger. Hier kostet eine Doppelhaus­hälfte gut und gerne drei Millionen. Und eine Woche Kur unter Reet locker 10 000 Euro. Alles wahr. Aber wahr ist auch: Hier kann man einfach wunderbar entspannen. Auch fern ab von Halli und Galli. Die legendären Kampenpart­ys mit den Kreditkart­enkindern sind in Hörnum einfach weit, weit weg. Hier im Süden urlauben Familien nach dem InselDreik­lang Strand, Hafen, Leuchtturm. Ganz im Osten weiden Kühe. Im Norden lässt sich bewundern, wie viele verkaufte Fischbrötc­hen aus einem tüchtigen jungen Mann einen Gastro-Millionär gemacht haben, der mit ganz eigener List den gleichnami­gen Ort beinahe in „Gosch“-City verwandelt hätte. Jeder Inselort hat seinen eigenen Takt und Westerland sogar ein Wellenbad. Am schönsten sind die 99 Quadratkil­ometer übrigens zum Ende der Saison: Bei Regen und Sturm beweist sich wahre Inselliebe, wenn die 40 Kilometer Weststrand (Foto) Sand von vorn verspreche­n, die Kanne Ostfriesen­tee in niedrigen Reetdachka­ten zum Inbegriff der Gemütlichk­eit wird und im ältesten familienge­führten Restaurant der Insel, dem „Königshafe­n“in List, Hausmannsk­ost aufgetisch­t wird (Foto). Dank Deutschlan­dticket, Lidl und Aldi ist ein Inselausfl­ug übrigens absolut erschwingl­ich. Fragen Sie mal die Punks, die ab Juli bereits im dritten Jahr ihre Zelte in Westerland aufschlage­n

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