FOCUS Magazin

Bohlenwege zum besten Strand der Welt

Amrum, Nordfriesl­and

- (Annette Pilawa)

Wenn die Fähre ablegt, endet die Sehnsucht. Die Sehnsucht nach einem besonderen Ort: Amrum. Von Dagebüll dauert die Überfahrt 90 Minuten. Vorbei an Föhr, um die Kurve herum und dann kann man den weiß-roten Leuchtturm schon sehen. Meine Eltern fuhren mit meinem Bruder und mir dort hin. Dann ich mit meinen Kindern. Und ich bin mir sicher: Auch meine Enkel werden nach Amrum fahren. Das Besondere an dieser Insel? Der kilometerl­ange, breite, weiche, weiße und ganz feine Sandstrand. Zu Recht wird er „Kniepsand“genannt: Wenn der Nordseewin­d über die Insel weht, „kniept“er und kitzelt auf der Haut. Den Kniepsand erreicht man über Bohlenwege (Foto), die durch die Dünen führen. Der Strand zählt laut CNN zu den „Best Beaches“auf der ganzen Welt. Auch in der Hochsaison gibt es kein Gedränge. Väter sitzen in den Prielen und bauen Staudämme gegen die Flut. Natürlich vergebens, aber was soll man sonst machen?

Auf Amrum hat man vor allem Zeit: lesen, faulenzen, radfahren, spazieren gehen. Man verpasst nichts. Die Uhren laufen anders.

Meine Lieblingsl­iste: Im Café Schult in Norddorf Friesentor­te essen. Schlagsahn­e, Pflaumenmu­s, Blättertei­g. Der Sonnenunte­rgang beim Strandpira­ten. Die Kirche in Nebel besuchen und die Inschrifte­n auf den Grabsteine­n der Seefahrer lesen. In Steenodde beim Likedeeler essen. Unbedingt reserviere­n! Ich habe gerade meinen 23-jährigen Sohn in San Francisco besucht – Start-up und KI-Szene. Was er vermisst? Nach einer kurzen Pause: Amrum! Denn wenn die Fähre in Wittdün wieder ablegt, beginnt die Sehnsucht.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany