Mehr Chancen ohne China
Die Idee: Lange Zeit waren chinesische Aktien ein Must-have-Investment. Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. Kürzlich äußerte sich sogar HedgefondsManager Ray Dalio skeptisch über die wirtschaftliche Zukunft Chinas. Das Land stehe vor einem „verlorenen Jahrzehnt“, das der Stagnation Japans in den 1990er-Jahren ähnele, so der Investor, der chinesischen Aktien eigentlich positiv gegenübersteht. Der einzige Ausweg bestehe darin, die Schuldenlast zu reduzieren und gleichzeitig die Wirtschaft durch eine lockere Geldpolitik anzukurbeln. Heißt: Vorerst sollte man (noch) die Finger von chinesischen Aktien lassen.
Das Konzept: Auf Schwellenländer-Aktien im Depot sollten Anleger deshalb aber nicht verzichten. Mit ETFs auf den MSCI Emerging Markets ex China lässt sich auch ohne China in Aktien großer und mittelgroßer Unternehmen aus 23 Schwellenländern (Emerging Marktes) investieren. Jeweils knapp ein Viertel der rund 670 Titel kommt aus Indien und Taiwan, 17 Prozent aus Südkorea und sieben Prozent aus Brasilien. Das Ergebnis: Anleger fuhren mit dem Ex-ChinaETF zuletzt deutlich besser als mit einem ETF auf den klassischen MSCI Emerging Markets, der 25 Prozent China-Aktien enthält.
Der ETF: Derzeit gibt es hierzulande drei ETFs auf den MSCI Emerging Markets ex China. Der größte, älteste und zugleich kostengünstigste stammt von Amundi – und ist der Favorit von FOCUS MONEY. Nur die synthetische Abbildung des Index könnte man kritisieren. Die Alternative: ein ebenfalls thesaurierender, aber etwas teurerer ETF von Ishares (WKN: A2QAFK). Dieser investiert direkt (physisch) in die Aktien des MSCI Emerging Markets ex China.