Startet die Aktie durch?
Der MACD-Indikator liefert ein Verkaufssignal. Positiver wird das Bild erst, wenn die 200-Tage-Linie durchbrochen wird
Ob die Games Workshop Aktie ein gutes Investment ist, hängt neben einem dynamischen Erlös- und Gewinnwachstum aber natürlich noch von weiteren Faktoren ab. Kommen wir daher zum etwas ernüchternden Teil der Aktienanalyse. Der seit Sommer letzten Jahres anhaltende Abwärtstrend ist noch intakt. Die Aktie ist jüngst an der 200-Tage-Linie nach unten abgeprallt. Entscheidend ist jetzt, ob die Unterstützung bei 9200 britischen Pence hält. Ansonsten könnte es zumindest aus charttechnischer Sicht leicht bis 7500 Pence abwärtsgehen. Ein negatives Signal kam zudem vom MACD-Indikator.
Ein erneuter Rücksetzer könnte allerdings auch eine gute Gelegenheit bieten. Denn obwohl die Games Workshop Aktie wohl bei den allermeisten Aktionären hierzulande unbekannt ist, sind die seit Jahren steigenden Gewinne dem Markt nicht verborgen geblieben – mit entsprechender Wirkung auf die Bewertung. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22,2 ist die Aktie von Games Workshop inzwischen teurer als die Papiere vergleichbarer Unternehmen wie Mattel oder Hasbro. Auch das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt über dem Durchschnittswert der Vergleichsgruppe.
Allerdings spielt Games Workshop auch in Sachen Wachstum und Rentabilität in einer gänzlich anderen Liga. Sämtliche
Konkurrenten aus der von Bloomberg analysierten Peergroup schaffen nur auf einstellige Gewinnmargen und deutlich niedrigere Kapitalrenditen. Eine etwas höhere Bewertung scheint angesichts dieser Zahlen durchaus gerechtfertigt. Basierend auf der durchschnittlichen Bewertung der Vergangenheit relativiert sich das Bild zudem. Nach dem jüngsten Rücksetzer liegt das KGV auf Basis der Prognosen für das laufende Jahr sogar unter dem historischen Durchschnitt von 23,3.
Für die Aktie spricht zudem ihr im Vergleich zu den Mitbewerbern attraktiveres Chance-Risiko-Verhältnis und nicht zuletzt die vierteljährliche Dividende. Mit einer Rendite von derzeit 4,3 Prozent liegen die Ausschüttungen nicht nur über denen der Konkurrenz, Games Workshop hat die Zahlungen an die eigenen Aktionäre in den vergangenen fünf Jahren auch im Schnitt um 28,5 Prozent pro Jahr angehoben.
Und damit soll keineswegs Schluss sein. Für das laufende Jahr rechnen Analysten ebenfalls mit einer steigenden Dividende von insgesamt 8,70 Euro je Aktie, wobei 4,90 Euro bereits festgesetzt sind. Einziger Wermutstropfen ist die Dividendenstabilität, denn das Management schreckte in der Vergangenheit nicht vor Dividendenkürzungen zurück.