Akademischer Ansatz
Zur Ermittlung der besten gesetzlichen Krankenkassen für Studierende wertete das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) in Köln Daten von insgesamt 47 Krankenkassen aus. Diese stammen vom unabhängigen Portal www.gesetzlichekrankenkassen.de, das regelmäßig Leistungsdaten bei allen gesetzlichen Krankenkassen erhebt, sowie aus einem gesonderten Fragebogen, den das DFSI an alle Wettbewerber verschickte. Im ersten Schritt wurden die Leistungen in ausgewählten Bereichen bewertet, die mit unterschiedlichem Gewicht (in Klammern) ins Ergebnis einflossen. In jedem Bereich gab es Punkte für Detailaspekte und -leistungen sowie dafür, in welcher Ausprägung diese angeboten oder in welchem Umfang sie von der gesetzlichen Krankenkasse finanziert werden (beispielsweise Deckelung des Budgets, nur bei bestimmten Ärzten usw.). Diese waren:
■ Service (30 Prozent): Service-Hotline 24/7, Call-backService, Vermittlung von Arztterminen, Erinnerungsservice, elektronische Patientenquittung, Online-Filiale, Mitgliedsbescheinigung online abrufbar, digitale Leistungsabwicklung, Arztsuchportal, Krankenhaussuchportal, Geschäftsstellen an Hochschulstandorten, spezielle Sprechstunden an den Hochschulstandorten, Aktivität auf Social-Media-Kanälen, spezieller Internet-Auftritt für Studierende (auch für ausländische), spezielle Mitgliederzeitschrift für StudentInnen, mobile Geschäftsstellen-App, kostenfreier Zeugnis-Beglaubigungs-Service, direkte Online-BAföG-Bescheinigung, englischsprachige medizinische Hotline, Online-Sozialversicherungs-Check für ausländische Studierende
■ Zusatzleistungen (20 Prozent): Hautkrebsvorsorge, profess. Zahnreinigung, Vorsorgeuntersuchungen i.R.d. Schwangerschaft, (rezeptfreie) Arzneimittel für Schwangere, sportmed. Untersuchung, Check-up-Untersuchungen unter 35 Jahren, Zuschuss für Fitnessstudio oder Sportverein, spez. Coaching für Studierende sowie die wissenschaftliche Auswertung von
Sekundärdaten zur spez. Angebotsgestaltung für Studierende
■ Wahltarife (5 Prozent): Angebot und Ausgestaltung eines Tarifs mit Prämienzahlung bei Leistungsfreiheit
■ Individuelle Gesundheitsförderung (18 Prozent): Angebot von kasseneigenen respektive vertraglich beeinflussten Kursen im Bereich Bewegungsmangel, Gesundheitssport, Reduktion von Übergewicht, Ernährung, Alkoholmissbrauch, Raucherentwöhnung, Stressbewältigung, Entspannung, Regelerstattung für kasseneigene und von Fremdanbietern veranstaltete Kurse und Frequenz der Wiederholbarkeit sowie Angebote an Kompaktkursen
■ Bonusprogramm (7 Prozent): Angebot und Ausgestaltung des Bonusprogramms (u.a. regelmäßig erreichbare Prämie und dafür notwendige Zahl nachgewiesener Maßnahmen)
■ Leistungen im Zusammenhang mit Auslandsaufenthalten (15 Prozent): Kostenübernahme für Reiseschutzimpfungen, Auslandsnotfallservice, Verträge mit Leistungserbringern im Ausland, Bezuschussung von Auslandskrankenversicherung über Wahltarif oder zweckgebundene Bonusprogrammprämie
■ Alternative/komplementäre Medizin (5 Prozent): Kostenübernahme für alternative Behandlung/Arzneimittel im Bereich Anthroposophie, Homöopathie und Phytotherapie Zur Ermittlung der Gesamtpunktzahl wurden die erzielten Leistungspunkte mit einem Beitragsfaktor multipliziert. Dieser ergab sich aus der Abweichung des Beitrags für Studierende inklusive des jeweils kassenindividuellen Zusatzbeitrags von der durchschnittlichen Summe aus Beitragssatz und Zusatzbeitrag. Lagen Beitragssatz und Zusatzbeitrag genau im Mittel bei 11,92 Prozent, betrug der Faktor 1. Fiel die Summe hingegen größer aus, reduzierte sich der Faktor, fiel sie kleiner aus, stieg der Faktor entsprechend.
Bester Bonus
Ergänzend zur Kür der besten Krankenkasse für Studierende ermittelten die Experten des DFSI in einer Sonderauswertung das beste Bonusprogramm für diese Zielgruppe. Hierbei galt es herauszufinden, welche Kasse Studierenden den höchsten Bonus zahlt – als frei verfügbare Barprämie oder zweckgebundene Prämie für gesundheitsbezogene Leistungen – für einen realistischen Kanon an Maßnahmen respektive Voraussetzungen. Für die Musterstudentin respektive den Musterstudenten im Alter von 25 Jahren galten dabei folgende Kriterien:
■ Vorsorgeuntersuchung Gebärmutterhalskrebs oder auch Check-up 35
■ Zahnvorsorge einmal pro Jahr
■ Grippeschutzimpfung ■ einmal Präventionskurs (Stressbewältigung) pro Jahr ■ Körperfett im Normbereich anhand anerkannter Verfahren (z. B. BMI, ABSI, WHtR usw.)
■ Nachweis Nichtraucher ■ aktive Mitgliedschaft im Sportverein oder im Fitnessstudio (ein- bis zweimal wöchentlicher Sport)