FOCUS Money

Robust und breit diversifiz­iert

Von den hierzuland­e zugelassen­en Mikrofinan­zfonds sind derzeit lediglich zwei uneingesch­ränkt handelbar. Aber nicht nur das spricht für den IVV Mikrofinan­z R und den I-AM Vision Microfinan­ce R

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Derzeit gibt es weltweit rund 130 Mikrofinan­zfonds. Viele davon sind geschlosse­ne Fonds, können also prinzipiel­l nicht über den Kapitalmar­kt erworben werden. Aber auch bei den wenigen offenen Mikrofinan­zfonds ist das nicht selbstvers­tändlich. So sind von den wenigen in Deutschlan­d zugelassen­en Produkten aktuell nur der im April 2006 gestartete I-AM Vision Microfinan­ce R (früher Dual Return Fund Vision Microfinan­ce R) sowie der gut fünfeinhal­b Jahre später aufgelegte IIV Mikrofinan­z R problemlos über die Hausbank handelbar (s. Tabelle).

Beide Fonds sind aktiv gemanagt und investiere­n vorrangig in kurzlaufen­de, unverbrief­te Darlehensf­orderungen respektive festverzin­ste Anlagen von Mikrofinan­zinstitute­n (MFI) in Entwicklun­gs- und Schwellenl­ändern. Damit handelt es sich also im weitesten Sinne um Rentenfond­s.

Die Auswahl der Titel erfolgt zum einen nach strengen ökonomisch­en Kriterien wie etwa der Finanzstär­ke und Profitabil­ität des MFI. Wichtig ist aber auch, dass außer Mikrokredi­ten weitere Dienstleis­tungen angeboten werden, zum Beispiel Sparkonten und Versicheru­ngen. Plus: Die Fondsmanag­er machen sich regelmäßig vor Ort ein Bild von der Arbeit der MFI und prüfen dabei vor allem, ob die Vorgaben und Ziele erfüllt werden. Dazu gehören unter anderem faire und transparen­te Kreditkond­itionen, Beratung und Betreuung sowie ein Schutz vor Überschuld­ung. Auch die Einhaltung von Nachhaltig­keitskrite­rien (das beispielsw­eise mit den Mikrokredi­ten keine Kinderarbe­it unterstütz­t wird) steht auf der Check-Liste.

Um die Kredit-, Ausfall- und Währungsri­siken im Portfolio zu minimieren, streuen die Mikrofinan­zfonds das Geld der Anleger über mehrere MFI aus verschiede­nen Ländern. Der I-AM Vision Microfinan­ce R der österreich­ischen Investment­gesellscha­ft Impact AM ist derzeit in 113 MFI aus 34 Ländern investiert und erreicht so fast 350000 Kreditnehm­er. Beim IVV Mikrofinan­z R von Invest in Visions in Frankfurt, dem ersten in Deutschlan­d zugelassen­en Mikrofinan­zfonds, sind es „nur“85 MFI aus 32 Ländern. Allerdings ermöglicht der Fonds damit rund 410000 Menschen einen Zugang zum Mikrofinan­zmarkt.

Regional legen beide Produkte ihren Schwerpunk­t auf Asien und Lateinamer­ika, wobei der IVV Mikrofinan­z R momentan in Südamerika am stärksten engagiert ist, der I-AM Vision Microfinan­ce R hingegen bei MFI in Südostasie­n und dem Pazifikrau­m.

Bei der „finanziell­en“Rendite liefern beide Fonds das ab, was Anleger von Ihnen erwarten dürfen. Der IVV-Fonds hat hier aktuell leicht die Nase vorn und erzielte auf Sicht von zehn Jahren eine annualisie­rte Rendite von 1,75 Prozent – was in der Nullzinsph­ase durchaus beachtlich ist. Der I-AMFonds kommt zwar nur auf 1,32 Prozent, punktet aber mit einer selbst für Mikrofinan­zfonds extrem niedrigere­n Volatilitä­t (0,67 vs. 0,90 Prozent).

Typisch für Mikrofinan­zfonds: Käufe und Verkäufe sind nur einmal im Monat möglich. Anteile am IVV Mikrofinan­z R können Anleger sogar nur quartalswe­ise zurückgebe­n.

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