GESUND
Mehr denn je ist uns heute bewusst, wie sehr unsere Ernährung die Gesundheit beinflusst. Wir können quasi dabei zusehen, wie schlechte Essgewohnheiten ganze Nationen krank machen. Weltweit steigen die Zahlen degenerativer Erkrankungen in atemberaubendem Tempo – und viele davon sind auf unsere Ernährungsweise zurückzuführen. Typ-2-Diabetes zum Beispiel betrifft weltweit 415 Millionen Menschen. Bis zum Jahr 2040 soll jeder Zehnte betroffen sein. Das macht insgesamt 642 Millionen Menschen.
Da hilft es nicht viel, dass wir ständig daran erinnert werden, wie wenig Zeit wir haben. Aber wer seinen Tagesablauf unter die Lupe nimmt, wird überrascht sein, wie viel Zeit er unnötig vergeudet. Zeit, die man sich nehmen könnte (und sollte), um nahrhaftes Essen zuzubereiten. Trotzdem wird den Menschen im Namen der Zeitersparnis zu Tode verarbeiteter Müll verkauft. Dabei ist es ganz einfach: „Wenn es laufen oder schwimmen konnte oder aus der Erde wuchs – essen. Alles andere weglassen.“Und: „Echtes Essen hat keine Zutatenliste.“Eine bunte Tüte mit einer Zutatenliste so lang wie Krieg und Frieden hat mit natürlicher, gesunder Ernährung gar nichts mehr zu tun.
GETREIDE SATT
Dies ist die Basis einer gesunden Ernährung. Ich bin zwar kein großer Verfechter von Kohlenhydraten und würde Ihnen empfehlen, stark verarbeitetes Getreide komplett vom Speiseplan zu streichen, aber naturbelassene Getreidesorten haben viele gesundheitliche Vorzüge. Sie sind reich an Vitaminen, Mineralund Ballaststoffen, geben Energie und bringen die Verdauung in Schwung. Gerade die moderne Ernährungsweise verursacht eine Vielzahl von Verdauungsstörungen wie Blähungen und Reizdarmsyndrom, die durch Ballaststoffe in Schach gehalten werden können, wohingegen Weißbrot, weißer Reis und Pasta alles andere als verdauungsfördernd sind. Ballaststoffe sind deshalb von so großer Bedeutung für unsere
Darmgesundheit, weil sie Wasser absorbieren, das Volumen des Darminhalts dadurch vergrößern und die Darmwand zu stärkeren Muskelkontraktionen anregen – was zu einer gesünderen, beschleunigten Verdauung führt. Zudem wirken Ballaststoffe positiv auf die Darmbakterien, und zwar auf die guten, gesundheitsfördernden Bakterien, von denen jeder Mensch rund 100 Billionen in sich trägt. Einige sehr komplexe Ballaststoffe werden von der Darmflora erst zerlegt und dann fermentiert, was die Bakterien wiederum nährt und sicherstellt, dass sie sich ständig vermehren. Denn nur so können die schlechten Darmbakterien sicher in Schach gehalten werden.
GENIALES GETREIDE
Es gibt heutzutage eine Vielzahl verschiedener Getreidesorten zu kaufen. Hier einige meiner Lieblinge:
NATURREIS
PERLGRAUPEN
QUINOA
HAFERFLOCKEN
HIRSE
BULGUR
WIR BRAUCHEN GUTE FETTE
Unsere Beziehung zu Fett ist schon eine seltsame: Entweder meiden wir es wie die Pest oder wir essen viel zu viel vom falschen Fett. Jahrzehntelang wurde uns eingetrichtert, Fett sei der Todfeind, der uns schneller, als uns lieb sei, direkt ins Grab bringen würde. Diese Warnung ist eine der größten Falschinformationen aller Zeiten, ein Desaster! Fett ist eine lebenswichtige Nährstoffgruppe und unabdingbar für unsere Gesundheit. Ob es das Herz ist, die Gelenke, das Immunsystem, unser mentales oder emotionales Wohlbefinden – alles hängt vom Vorhandensein guter Fette ab.
WELCHES FETT IST GUT, WELCHES NICHT?
Neue wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass die gängige Empfehlung der letzten Jahrzehnte, bloß kein Fett zu essen, völlig falsch war. Essenzielle Fettsäuren sind eine Gruppe von Fetten, die biologisch aktiv sind und von jeder einzelnen Körperzelle gebraucht werden. Sie werden „essenziell“genannt, weil wir sie nicht selbst herstellen können, sondern über die Nahrung aufnehmen müssen. Zwei Fettsäureklassen werden dabei unterschieden: Omega-3 und Omega-6. Diese Fettsäuren spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, unseren Körper gesund und in Form zu halten.
Wenn wir Fettsäuren zu uns nehmen, durchlaufen sie im Körper verschiedene chemische Reaktionen, welche sie in ihrer Struktur verändern und zu Endprodukten mit vielen unterschiedlichen Aufgaben formen. Wenn wir die richtige Menge an Omega-6 zu uns nehmen, wird es in Substanzen umgewandelt, die alle ganz geregelt ihren Job machen. Problematisch wird es, wenn wir zu viel Omega-6 zu uns nehmen. Das Zuviel wird nämlich anders verstoffwechselt und kann zu Entzündungsherden im Körper führen. In vernünftigen Maßen eingenommen haben Fette aber erstaunlichen Einfluss auf unsere Gesundheit, indem sie etwa Cholesterin und Bluthochdruck senken und Entzündungen bekämpfen.
DIE HELDEN GUTER FETTE
Ich ermutige Menschen dazu, bei jeder Mahlzeit Fett zu sich zu nehmen. So bekommt man nicht nur eine große Bandbreite verschiedener Fette, man wird auch viel schneller satt, weil Fett Hormone anregt, die uns sagen, wann wir genug gehabt haben.
Lachs, Makrele, Hering, Thunfisch, Sardinen: Dies sind die besten und reichhaltigsten Quellen für Omega-3-Fettsäuren. Das Fett, das sie enthalten, kann direkt vom Körper genutzt werden.
Sie sind eine tolle Quelle für Oleinsäure und Gamma-Linolensäure (GLA). Tipp: Geben Sie zum Frühstück Avocado auf Ihr Spiegelei oder streichen Sie das Fruchtfleisch statt Butter aufs Brot.
Reich an GLA, Vitamin E und der pflanzlichen Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure (ALA). Letztere kann unser Körper zwar nicht direkt nutzen, dafür bekämpft sie ein Zuviel an Omega-6 im Körper.
Eine fantastische Quelle für mittelkettige Fettsäuren und ideal zum Kochen und Braten, weil sich das Fett sehr hoch erhitzen lässt.