Freundin

Genial! Ein sorgloser Sommer

Das Badewochen­ende fällt ins Wasser, ein Sommerhit nervt als Ohrwurm und überall lauern angriffslu­stige Mücken: Was gegen solche und andere Probleme hilft? freundin-autorin Constanze Kleis hat sich ein paar Gedanken gemacht

- Illustrati­onen: Magalie Foutrier

Regen, Ohrwürmer, Mücken: Wir wissen, was jetzt gegen kleine Widrigkeit­en hilft

Ich habe mich so auf ein Wochenende am See gefreut, nun regnet es. Und jetzt?

Das ist kein Regen, das ist ein Wink des Schicksals. Nicht umsonst taucht der Sommerrege­n als RomantikBe­schleunige­r in Liedern und Filmen auf. Dort erfährt man auch, wie man das Tief in ein emotionale­s Hoch verwandelt. Indem man durch den Regen tanzt („Singing In The Rain“) oder durch die endlich leere Stadt spaziert, um dort vielleicht einen Seelenverw­andten zu treffen („A-N-N-A (Immer wenn es regnet)“von Max Herre), oder sich einfach mal wieder sehr lange küsst („Frühstück bei Tiffany“). Natürlich spricht auch bei einem Schauer nichts gegen ein Bad am See. Ja, wirklich nicht. Denken Sie einfach an den legendären Humoristen Karl Valentin, wenn Sie am Ufer den Regenschir­m aufstellen, um später trockene Sachen zu haben. Der hat einmal gesagt: „Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.“

Wie verhindere ich, dass er Bermudas und Sandalen mit Socken trägt?

Eine Möglichkei­t: dem Liebs‑ ten schonungsl­os sagen, was man von seinem Outfit hält. Aber das verbietet der Bezie‑ hungskodex (nie den Partner abwerten!). Eine andere Op‑ tion: akzeptiere­n, dass im Sommer auch der gute Ge‑ schmack bisweilen Jahres‑ urlaub nimmt. Oder man trickst: 90 Prozent der Män‑ ner ziehen einfach immer das an, was oben liegt. Was bedeutet: ein schöneres Out‑ fit einfach richtig platzieren. Wer zu den 20 Prozent aller Menschen ge‑ hört, die von den Biestern mit einem All‑you‑ can‑eat‑buffet verwechsel­t werden, sollte diese wissenscha­ftlichen Fakten kennen: Stech‑ mücken mögen lieber größere als kleinere Menschen, weil die beim Atmen mehr Kohlendiox­id ausstoßen. Ein per‑ fekter Mückenlock­stoff. Ebenso wie Schweiß (Mücken stehen auf die darin enthaltene Milch‑ säure) und die Blutgruppe 0. Zur Mücken‑ablenkung also ab sofort nur noch einen gro‑ ßen, schwitzend­en Mann mit Blutgruppe 0 dabeihaben. Ohne ihn bieten aber laut Stiftung Warentest auch „Autan Protection Plus“und „Anti Brumm“einen ganz brauchbare­n Mückenschu­tz.

Wann gehe ich nach Hause, wenn dunkle Wolken am Horizont aufziehen?

Sind die Wolken so schwarz, als hätten sie einen Trauerfall in der Familie, sollte man sofort den Picknickko­rb zusammenpa­cken. Das gilt auch, wenn sich Haufenwolk­en (Cumulus) zu ambossförm­igen Türmen (Cumulonimb­us) auf‑ bäumen. Dann ist das Gewitter schon relativ nahe. Wer für den Abend eine Gartenpart­y plant, behält ab Mittag besser die Federwolke­n (Cirrus) im Auge – sie kündigen eine Wettervers­chlechteru­ng in sechs bis zwölf Stunden an.

Wohin mit seltsamen Souvenirs, wenn man wieder zu Hause ist?

Mit Reisetroph­äen verhält es sich wie mit Urlaubslie­ben: Man sollte sie eigentlich besser dort lassen, wo sie hingehören. Denn daheim wirkt ein Einweckgla­s mit Ost‑ seestrand ebenso deplatzier­t wie Luigi, der Animateur aus dem Ferienklub. Doch das Souvenir kann man spätestens beim Schrott‑wichteln wieder loswerden. Bei Luigi geht das leider nicht…

Was machen, wenn man früher als der Rest der Familie wach ist?

Man könnte jetzt aufstehen und eine Joggingrun­de durch den tau‑ frischen Tag drehen. Schließlic­h bestätigen Studien, dass Sport zu kei‑ ner Tageszeit so gut tut wie am Mor‑ gen. Am allerbeste­n aber taugt die‑ ser Morgen dazu, einfach mal das zu tun, wozu man sonst nie kommt: Zeit zu verschwend­en. Und schön faul einfach gar nichts zu tun.

Wohin mit der Geldbörse, wenn ich allein am Strand liege?

Manche haben eine Box dabei, die man sich beim Schwimmen um den Hals hängt, mit der man aber aussieht wie eine Xxlbriefta­ube. Die idealste Lösung: SilikonArm­bänder, in denen sich alles unterbring­en lässt. Meine beste Freundin schwört allerdings auf einen dicken Wälzer („Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“von Marcel Proust), in den sie einen Hohlraum geschnitte­n hat.

Ich bekomme den aktuellen Sommerhit nicht mehr aus dem Ohr …

Immer taucht das „Last Christmas“der heißen Jahreszeit auf, wenn man gerade an etwas sehr viel Schöneres denken wollte als an „Ab in den Süden“oder „Macarena“. Zum Glück haben britische Wissenscha­ftler nun ein wirksames Gegengift entdeckt: Sie empfehlen den lästigen Ohrwurm mit einem weniger lästigen gewisserma­ßen zu neutralisi­eren. Wir empfehlen „Atemlos durch die Nacht“von Helene Fischer.

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