Freundin

„Ich entlaste Mütter und Familien im Alltag“

Vanessa (36), Buchhalter­in, greift Mamas unter die Arme: Sie kümmert sich um Babys und Geschwiste­rchen

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Schon im Zeugnis der ersten Klasse haben die Lehrer meine Hilfsberei­tschaft gelobt. Das steckt irgend‑ wie in mir drin. Ich war die hilfsberei­te Schülerin, dann die hilfsberei­te Kollegin. Inzwischen verdiene ich als Buchhalter­in Geld, aber mir ist es auch wichtig, meine soziale Ader auszuleben. Nach der Geburt meines zweiten Kindes arbeite ich aktuell in Teilzeit – an einem Tag ist mein Mann zu Hause und passt auf die Kinder auf, am an‑ deren schaut meine Schwiegerm­utter nach den Kleinen. So kann ich mich hier und da mal ein bisschen länger aus‑ klinken. Seit ein paar Monaten engagiere ich mich beim gemeinnütz­igen Programm „Wellcome“und besuche ein‑ mal pro Woche auf dem Heimweg von der Arbeit frisch‑ gebackene Eltern, die mit der Situation etwas überforder­t sind. Oft liegt das daran, dass die Mütter nach der Geburt schnell alleine zu Hause sind, weil die Väter viel

arbeiten. Also komme ich und kümmere mich um das Neugeboren­e, damit die Mama Zeit hat, Wäsche zu wa‑ schen, sich mal wieder ganz in Ruhe zu duschen oder sich einfach etwas auszuruhen. Und ich beschäftig­e mich mit großen Geschwiste­rchen, spiele, bastle und male mit ihnen. Es ist toll, wie die Kleinen bei jedem Mal mehr aufblühen und wie entspannt und glücklich die Mütter nach meinen Besuchen sind. Das alleine ist Bezahlung ge‑ nug. Aber natürlich gibt es für mich auch Grenzen, mein eigenes Familienle­ben darf nicht leiden. Meine Kinder haben Priorität: Sind sie mal krank, muss ich eben mal einen Termin verschiebe­n und auch die Abende und Wochenende­n gehören meiner Familie. Klar, würden sich meine Kinder sicher auch freuen, wenn ich die zwei oder drei Stunden früher bei ihnen wäre. Aber ich finde es auch sehr wichtig, ihnen die Hilfsberei­tschaft vorzuleben.

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