Nach einer schlimmen Nachricht
Plötzlich ist der Job weg. Ein naher Angehöriger oder man selbst wird überraschend krank. Jetzt ist es wichtig, in Bewegung zu bleiben und sich zu beschäftigen und abzulenken, um die Nachricht nach und nach verarbeiten zu können. „Man sollte zunächst ein‑ mal vor allem gut für sich selbst sorgen: ,Wann habe ich zum Beispiel das letzte Mal etwas Vernünftiges geges‑ sen?‘ So etwas vergisst man jetzt schnell, destabilisiert damit aber weiter seine Gesamtverfassung“, meint Psy‑ chologin Felicitas Heyne. Gegen Ängste, Kummer oder Sorgen hilft besonders wirksam, zu überlegen: „Wo‑ für kann ich trotz allem dankbar sein?“Etwa für gute Freunde, die jetzt für einen da sind. Überhaupt ist es wichtig, sich in dieser Situation sinnvolle Unterstützung zu holen. Statt zum Beispiel nach einer beunruhigen‑ den Diagnose auch noch Worst‑case‑szenarien zu goo‑ geln, hilft es sehr viel mehr, nach einer Selbsthilfe‑ gruppe zu suchen, in der sich Menschen austauschen, die gerade das Gleiche durchmachen oder vielleicht sogar schon hinter sich haben und wissen, was man unter‑ nehmen kann, um so eine Krise erfolgreich zu bewälti‑ gen. „Sehr hilfreich in dunklen Stunden ist auch, sich vor Augen zu halten, was man alles hat, statt was man nicht hat, und sich so auf die positiven Aspekte des Lebens zu fokussieren“, sagt Psychologin Felicitas Heyne.
WORAN MAN NOCH DENKEN SOLLTE
Kurz nach einer sehr beunruhigenden Nachricht ist es schwer, den Alltag wie gewohnt zu stemmen. Besonders wenn schwierige Aufgaben im Job anstehen, sollte man bei einem persönlichen Verlust oder auch einer Krank‑ heitsdiagnose unter Umständen den Chef in einem vertraulichen Gespräch einweihen, damit er weiß, warum man vorübergehend nicht so leistungsfähig sein kann wie sonst. „Es ist wichtig, nicht so zu tun, als sei überhaupt nichts passiert, denn in schweren Zeiten eine heile Welt vorzuspielen, übt nur noch zusätzlichen Druck aus“, sagt Psychologin Felicitas Heyne.