ATEMAUSSETZER sind ein reines Männerproblem
Falsch. Die sogenannte Schlafapnoe tritt bei Frauen häufiger auf, als bislang vermutet – im Alter zwischen 55 und 70 Jah‑ ren sind es 14 Prozent. Dabei kommt es während des Schla‑ fens zu Atemaussetzern. Der Körper und besonders das Gehirn wird mit zu wenig Sauerstoff versorgt und löst als Folge einen Weckreflex aus. Erholsam, geschweige denn gesund schläft man so nicht. Das Risiko für Schlafapnoe steigt mit dem Lebensalter, an‑ sonsten gelten Übergewicht und Typ‑2‑diabetes als Auslöser. „Vor der Menopause sind Frauen durch einen erhöhten Proges‑ teronspiegel im Blut vor Schnarchen und Atempausen weitgehend geschützt“, erklärt Dr. Rumo D. Leistner, Facharzt für Somno‑ logie am Klinikum Bamberg. Sinkt danach der Progesteronspiegel, erschlafft der Zungenmuskel im Schlaf und die oberen Atemwe‑ ge werden leichter verschlossen. Dann ist es wichtig, auf Ernährung und Bewegung zu achten, um eventuell abzunehmen und mehr Muskulatur aufzubauen. Viel Schlaf und eine konstante Zubett‑ gehzeit sind ebenfalls wichtig: „Schlafmangel fördert das Auf‑ treten von Schnarchen und Atempausen“, sagt Dr. Leistner. Auch das Glas Wein am Abend sollte man dann eher weglassen: Selbst kleine Mengen Alkohol begünstigen die Muskelerschlaffung im Rachen. Wenn man tagsüber oft müde ist und womöglich unter den Folgeerkrankungen der Schlafapnoe wie Bluthochdruck leidet, sollte man seinen Schlaf zu Hause mit einem sogenannten Polygra‑ fiegerät, einem portablem Messgerät, oder ambulant in einem Schlaflabor untersuchen lassen.