…mit dem geringen Verdienst auszukommen?
Michaela (26) ist Erzieherin an der Bayerischen Landesschule für Körperbehinderte und kommt gerade so über die Runden
Wenn Michaela von „ihren Kindern“spricht, leuchten ihre Augen. „Das sind tolle Kids“, schwärmt sie. Michaela betreut Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren. Jedes dieser Kinder hat eine körperliche Beeinträchtigung, einige haben zusätzlich eine Autismus-störung. Sie alle kommen nach der Schule in Michaelas freundlichen Gruppenraum. Nach dem Mittagessen und den Hausaufgaben wird gemalt, gebacken oder gespielt. Ihr wichtigstes Ziel ist es, ihre Anvertrauten für „das Leben draußen“stark zu machen – ihnen zu vermitteln, wie man einkauft, mit Geld umgeht oder öffentliche Verkehrsmittel nutzt. Knapp 10000 Euro hat Michaela die zweijährige Ausbildung zur Erzieherin gekostet –
das BAFÖG ist noch nicht zurückgezahlt. „Bei den 1880 Euro, die ich im Monat netto verdiene“, sagt sie, „wird das auch noch dauern.“Überhaupt kann sie keine großen Sprünge machen. Von ihrem Gehalt gehen neben Kosten für Essen, Kleidung, Versicherungen und dem Auto derzeit 370 Euro Wg-miete ab. In den Ferien arbeitet Michaela als Betreuerin blinder Kinder. „So komme ich auf 400 Euro zusätzlich im Monat.“Geld, das sie zurücklegt, um sich ein paar Tage Urlaub leisten zu können oder Reparaturen. „Ich werde nie viel verdienen“, sagt sie. „Aber ich mache es ja aus Leidenschaft.“Ab und an geht sie trotzdem ins Kino oder zum Konzert. „Wenn man einen Beruf macht, bei dem man viel gibt, darf man sich selbst nicht vergessen.“