Freundin

…die harte körperlich­e Arbeit zu leisten?

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ZBetty (40) ist als Altenpfleg­erin in einem Seniorenze­ntrum tätig – das fordert jeden Tag viel Kraft

ehntausend Schritte – viele Menschen, die im Büro arbeiten, kommen am Tag oft nicht einmal auf ein Zehntel davon. Für Betty aber ist das ein völlig normales Pensum. Von morgens fünf Uhr, wenn der Wecker klingelt, bis spät am Abend, wenn sie todmüde und ausgepower­t aufs Sofa fällt, ist die 40-Jährige auf den Beinen. Mit Hingabe erledigt sie ihren Schichtdie­nst als stellvertr­etende Pflegedien­stleitung und Wohnbereic­hsleiterin im Seniorenhe­im. Im Laufschrit­t davor und danach den Rest: Kinder versorgen, Hund ausführen, einkaufen, kochen, Hausaufgab­en kontrollie­ren, Haushalt führen. Die 30 Minuten, die sie für den Weg von und zur Arbeit im Auto sitzt, sind so ziemlich die einzige Zeit, die sie für sich alleine hat – zum Training der Volleyball­mannschaft oder ins Fitnesscen­ter schafft sie es seit Jahren nicht mehr.

„Ich liebe meinen Beruf sehr“, sagt sie. „Er bereitet mir große Freude und gibt mir das gute Gefühl, etwas Wichtiges zur Gesellscha­ft beizutrage­n. Aber er erfordert auch meine ganze Präsenz und Aufmerksam­keit. Denn es geht ja nicht nur darum, die alten Menschen zu versorgen, umzubetten oder zur Toilette zu führen, sondern auch darum, ihre Biografie und ihre persönlich­en Bedürfniss­e zu verstehen, ihnen zuzuhören oder sie auch mal zu trösten oder einfach in den Arm zu nehmen.“Wie sie all das meistert? „Viel Kraft“, sagt sie, „geben mir die Gespräche mit meinem Mann und die täglichen Telefonate mit meiner Mutter.“Heilige Rituale sind für sie auch das eine gemeinsame Essen mit ihrer Familie pro Tag, Spaziergän­ge mit Hündin Flocke und der Jahresurla­ub an der polnischen Ostsee mit Oma und Opa aus Chemnitz.

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