Freundin

„Meine Probleme kamen vom Kiefer“

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„Es begann 2008 mit Kopfschmer‑ zen und einem starken Augendruck. Der Hausarzt war ratlos, also dach‑ te ich, die Beschwerde­n kämen vom Lernstress fürs Studium. Die nächs‑ ten Semesterfe­rien verbrachte ich nahe‑ zu im Dunkeln, denn nur so ging es einigermaß­en. Aber die Probleme blieben und irgendwie arrangiert­e ich mich mit ihnen. Ein Jahr später biss ich auf etwas Hartes und es fühlte sich an, als ob ich mir den Kie‑ fer ausgerenkt hätte. Wie sich beim Zahnarzt herausstel­lte, war dem nicht so. Doch er stellte fest, dass meine Kiefermusk­eln ex‑ trem stark waren und ich mit den Zähnen knirsche. Mit Verdacht auf craniomand­ibuläre Dysfunk‑ tion (kurz CMD) empfahl er mir einen darauf spezialisi­erten Zahnarzt. Und von ihm bekam ich endlich eine Diagnose. Die vielfältig­en Sympto‑ me – es gibt kein einheitlic­hes Krankheits­bild – entstehen durch eine Kieferfehl­stellung. CMD ist chronisch, aber dank Physiothe‑ rapie und einer Aufbisssch­iene, die aussieht wie eine Zahnspange und die ich so oft wie möglich tra‑ ge, habe ich so gut wie keine Kopf‑ schmerzen mehr. Bloß der Kiefer‑ druck macht immer wieder mal Ärger. Aber ich weiß, was mir in akuten Phasen guttut: Sport, Wärme, Locke‑ rungsübung­en. Und natürlich die Schiene, weil sie den Kiefer entlastet. Ich achte besser auf sie als auf mei‑ nen Geldbeutel oder mein Handy, so wichtig ist sie für mich.“

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