Freundin

Der Darm liebt kalte Kartoffeln

Eine Expertin erklärt im Interview, warum ständig Keime in uns kämpfen und wie wir nützliche Bakterien gut füttern können

- Unsere Expertin:

Seltsame Vorstellun­g, dass kiloweise Bakterien in unserem Körper leben. Warum machen die uns nicht krank?

Keime verbinden wir eher mit schlimmen Erkrankung­en. Dabei ist die Mehrzahl der Bakterien uns wohlgesonn­en und trägt sogar ent‑ scheidend zu Gesundheit und Wohlbefind­en bei. Gute Keime schützen uns beispielsw­eise vor Entzündung­en, wehren Krankheits‑ erreger ab und halten weniger erwünschte Bakterien in Schach. Nur, wenn bestimmte Mikroorgan­ismen überhand nehmen, z.b. weil unsere schützende­n Keime dezimiert wurden, werden wir tatsächlic­h krank.

Wie kann ich die Darmflora mit der Ernährung beeinfluss­en?

Indem Sie abwechslun­gsreich essen und präbiotisc­he Nahrungsmi­ttel bevorzugen. Diese regen das Bakte‑ rienwachst­um mit Inhaltssto­ffen wie Inulin, Pektin oder resistente­r Stärke an. Gut sind zum Beispiel Artischock­en, Lauch, Pastinaken, Zi‑ chorienkaf­fee (z.b. „Caro“), Äpfel mit Schale und gekochte Kartoffeln und Reis, die man erkalten lässt und dann isst. Solche Präbiotika füttern die wohltuende­n Darmbakter­ien, die an der Bildung wichtiger Botenstof‑ fe beteiligt sind und unter anderem unsere Stimmung, aber auch den Zu‑ stand der Haut steuern.

Und wenn ich Antibiotik­a brauche?

Antibiotik­a töten Keime zuverlässi­g ab, leider auch die nützlichen. Gerade Breitband‑präparate machen die Darmflora nachhaltig platt. Es dauert Monate, bis sich die Mikroorgan­ismen erholt haben. Nur Joghurt essen bringt da leider wenig. Ich rate zu Synbiotika wie „Madena Darmkur“, „UK Darmflora“oder „Bactoflor“: Das sind Mittel, die den Darm regene‑ rieren. Eine drei‑ bis vierwöchig­e Einnahme reicht meist schon aus.

Professori­n Michaela Axt-gadermann. Buchtipp: „Schön mit Darm“, Südwest Verlag

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