„INTERVALLFASTEN SENKT DAS RISIKO FÜR KREBS“
Wir haben den Arzt Dr. Matthias Riedl gefragt, welche Ernährung am besten schützt
Dr. Riedl, was ist Ihr wichtigster Tipp zur Vorbeugung von Krebs?
Vermeiden Sie Übergewicht. Einige Tumor‑ arten wie Brust‑, Gebärmutterhals‑ und Darmkrebs werden dadurch gefördert. Fett‑ zellen können Entzündungen verursachen, die Krebs begünstigen.
Welches Essen wirkt vorbeugend?
Gute Pflanzenöle und viel Gemüse wirken krebshemmend. Gerade die Senföle im Kohl, besonders die in Brokkoli, hemmen die Teilung der Krebszelle. Extrem hoch ist die Senfölkonzentration übrigens in Brokkoli‑ sprossen, die man sich selbst ziehen kann. Rotes Fleisch und Wurst gilt dagegen als krebs‑ fördernd, mehr als 500 g sollte man in der Woche nicht verzehren.
Alle reden derzeit davon, wie gesund Inter‑ vallfasten ist. Senkt es auch das Krebsrisiko?
Ja, das zeigt eine Studie mit Brustkrebspatien‑ tinnen: Ihr Rückfallrisiko nahm um 36 Prozent ab, nachdem sie über Nacht 13 Stunden nichts gegessen hatten. Der Grund: Krebszellen brauchen für ihr Wachstum viel Zucker, der ihnen in der Essenspause entzogen wird. Zu‑ dem stärkt Fasten das Immunsystem im Kampf gegen Krebs. Am besten sollte man über Nacht 16 Stunden mit dem Essen pausieren.
Wie können Patienten sonst noch ihre Behand‑ lung unterstützen?
Sie brauchen unbedingt eine begleitende Er‑ nährungstherapie. Es ist nachgewiesen, dass Krebspatienten damit länger überleben.
Dr. Matthias Riedl ist Ernährungsmediziner und Diabetologe und leitet das medicum Hamburg. Viele kennen ihn als „Ernährungs‑ Doc“aus der gleichnamigen Ndr‑sendung.