Freundin

„Aber ich musste raus aus dieser Beziehung“

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Stefanie Bugs-raasch (35) zog einen Schlussstr­ich

Unsere kirchliche Trauung im Septem‑ ber war ein schönes Fest mit 60 Gästen. Wie man eben so feiert, wenn man denkt, dass es das einzige Mal ist. Die Gravur im Ring haben wir aber nicht mehr geschafft. Denn als im Oktober der ehemalige Rechner meines Mannes, den er mir für meine neue Selbststän­digkeit als Vermögensb­eraterin überlassen hatte, den Geist aufgab, musste ich vor der Reparatur die Daten sichern. Also scrollte ich durch die Ordner. In den Back‑ ups seines Handys entdeckte ich alte Nach‑ richten von uns. Dachte ich … Als ein mir unbekannte­r Kosename fiel, realisiert­e ich: Seit über einem Dreivierte­ljahr hatte mein Mann eine Affäre. Entsetzt stellte ich ihn am Abend zur Rede. Er reagierte wie im Film: Es sei nicht das, wonach es aussähe. Wie ich dazu käme, ihm nachzuspio­nieren!? Ich packte meine Tasche und fuhr zu meinen Eltern. Sein Betrug war unverzeihl­ich. Trotzdem zweifelte ich auch immer wieder an meiner Ent‑ scheidung – wir waren doch erst sechs Wochen verheirate­t! Deshalb fuhr ich noch einmal zu ihm. Zumindest eine Aussprache sollte es noch geben. Doch da war er bereits zu der anderen Frau gezogen. Ich hatte gedacht, zwischen uns würde alles passen – dabei hat gar nichts gepasst. Heute weiß ich, dass ich mit dem Betrug nie klargekomm­en wäre. In den letzten zwei Jahren habe ich mir ein neues Leben aufgebaut. Und weiß: Ich komme auch allein bestens zurecht.

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