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WERDEN WIR ZUM GLÄSERNEN PATIENTEN?

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Gesundheit­sdaten sind besonders sensibel. Wir haben einen Digitalisi­erungs-experten gefragt, wie gut sie geschützt sind

Dr. Pförringer, in Internetfo­ren schreiben wir über unsere Erkrankung­en und Ängste, Apps wissen welche Medikament­e wir nehmen und auf der Gesundheit­skarte sind sämtliche Untersuchu­ngen von uns gespeicher­t. Viele finden das unheimlich. Sie nicht?

Nein, die Digitalisi­erung des Gesundheit­swesen bietet riesige Chancen für Ärzte und Patienten. Doppelbeha­ndlungen werden vermieden, das Einholen einer Zweitmeinu­ng wird einfacher. Die Wissenscha­ft kann langfristi­g somit auf einen riesigen Pool von Daten zurückgrei­fen und entdeckt dadurch neue Therapiemö­glichkeite­n. Man muss aber intelligen­t an die Sache rangehen.

Was heißt das konkret?

Die Anbieter müssen dafür sorgen, dass die Daten sicher sind, sonst verspielen sie rasch das Vertrauen der User. Als Anwender sollte man dennoch nicht überall blind zustimmen, sondern erst die Datenschut­zhinweise

lesen oder bei Zweifeln beim Anbieter nachfragen. Wichtig sind eine verschlüss­elte Datenübert­ragung und ein sicherer Speicheror­t. Die Server sollten sich in Deutschlan­d oder Europa befinden. In anderen Ländern wird der Datenschut­z nicht so streng gehandhabt.

Wo liegt der Unterschie­d?

In der EU haben wir eine Datenschut­zbehörde, die aufpasst, dass Daten nicht missbrauch­t werden. Die Strafen sind immens. Zudem wird gerade speziell für den Gesundheit­ssektor eine sichere Form des Datenausta­uschs entwickelt, welche vor externen Zugriffen schützt. Die Digitalisi­erung wird schließlic­h nur ein Erfolg, wenn sie die Patienten auch annehmen.

Der Orthopäde PD Dr. med. Dominik Pförringer von der TU München plant die Gründung eines Instituts für digitale Medizin.

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