Erinnerung eines Queen-fans IN LACK & LEDER DRAG-QUEENVERKLEIDUNG 5 Songs, die wir nie vergessen werden Kostümwechsel: Mercurys Bühnenoutfits ZIRKUSDIREKTOR
Es war 1980, da kaufte ich meine erste eigene Platte, „Jazz“von Queen. Das Ausklappcover zeigt ein Foto mit 50 nackten Damen. Auch wenn mich dieser Anblick bis in den Schlaf verfolgte, tagelang hörte ich nichts anderes. Typisch Queen: Die Londoner waren in den 70er- und 80er-jahren die Rock-könige mit großen Hymnen, tollen Melodien und bizarren Einfällen. Vor allem dank Freddie Mercury, der zwar Hermelinumhänge und große Posen liebte, dabei jedoch stets wirkte, als würde er alles nicht so ernst nehmen – sich selbst schon gar nicht. Ich liebte Queen. Krähte „Galileo, Galileo“mit, ballte die Faust zu „We will, we will rock you“. Als Freddie Mercury 1991 viel zu früh an den Folgen seiner Aids-erkrankung verstarb, traf mich das hart. Und wirklich – bis heute hat sich für mich kein Ersatz gefunden. So magisch, so stimmgewaltig und größenwahnsinnig war eben nur der Mann mit dem hübschesten Überbiss aller Zeiten. Katrin Parmentier, freundin-autorin Freddie Mercury bei einem Auftritt 1979 Die künstlichen Brüste aus dem „I Want To Break Free“-video trug er 1984 auch bei Konzerten
KILLER QUEEN (1974)
Der erste Hit – und typisch für die Band: Glam-rock, OhrwurmMelodie und Operetten-gesang.
BOHEMIAN RHAPSODY (1975)
„Wir sollten Rock und Oper mischen“, fand Mercury. Kein Radiomaterial, mäkelte die Plattenfirma. Großer Irrtum.
WE ARE THE CHAMPIONS (1977)
Wurde von Wissenschaftlern zum „eingängigsten Popsong aller Zeiten“gekürt. Donald Trump wollte das Lied für seinen Wahlkampf 2016 nutzen. QueenGitarrist Brian May verbot es ihm. Das während der 1986ertour getragene Militaryensemble wurde 2004 bei einer Auktion für umgerechnet 30 000 Euro versteigert
I WANT TO BREAK FREE (1984)
Legendär wegen des Videos, in dem die Bandmitglieder im Frauenfummel auftraten – eine Parodie der britischen Tv-soap „Coronation Street“.
BARCELONA (1987)
Freddie verehrte die katalanische Opernsängerin Montserrat Caballé (1933–2018). Der Song, den sie 1988 gemeinsam auf der Bühne sangen (s. Foto), wurde 1992, ein Jahr nach Mercurys Tod, anlässlich der Olympischen Sommerspiele in Barcelona erneut veröffentlicht und zum zweiten Mal ein Hit. Zum ersten Treffen mit seiner Plattenfirma 1973 erschien der Sänger in einer weißen, gezackten Lederjacke, in der er, so erinnert sich Gitarrist Brian May, „wie ein ärgerlicher Skorpion“aussah. Woher Mercurys Interesse für Kleidung und deren Wirkung kam? Von seiner Zeit auf der Kunsthochschule. Mercury: „Dort waren alle modebewusst und ich wollte anderen immer einen Schritt voraus sein.“Was das bedeutete, zeigt ein kurzer Blick nach links. Aber der auf Sansibar geborene Brite konnte auch schlicht. In Unterhemd und Jeans fühlte er sich auf der Bühne am wohlsten.