Freundin

Haben Sie Rituale?

- Anke Helle Mateja Mögel

Mein Mann und ich sind seit zehn Jahren zusammen.

Als ich ihn neulich fragte, wann er in unserer Beziehung am glücklichs­ten sei, dachte er sehr lange nach und sagte dann: „Wenn du am Sonntag sagst: ,Komm, lass uns eine zweite Tasse Kaffee trinken.‘“Ich wusste sofort, was er meint, denn es sind genau diese kleinen Pausen-momente und das Sich-zeit-nehmen, die unser Leben – und unsere Beziehung – glückliche­r machen (ab S. 40 testet freundinAu­torin Katja Klementz, wie solche Auszeiten noch öfter gelingen). Was mir die Antwort meines Mannes noch zeigte: Wir stellen uns in Langzeitbe­ziehungen zwar jeden Tag viele Fragen („Was gibt es heute zum Essen?“, „Holst du das Kind ab?“, „Wer besorgt ein Weihnachts­geschenk für die Tante?“), aber fast nie die wirklich wichtigen. Als Mateja und ich uns Gedanken über eine PaarKolumn­e in diesem Heft machten, war schnell klar: Sie soll um Fragen kreisen, die uns beschäftig­en, die wir aber zu selten ausspreche­n. „Liebst du mich noch?“, fragt Peter Praschl in der ersten Folge Okka Rohd, die Frau, die seit 14 Jahren seine Partnerin ist und mit der er zwei Töchter hat (S. 59). Ich freue mich auf diese und viele weitere Antworten.

Keine Zeit ist so geprägt von Ritualen wie der Advent.

Und auch wenn ich wirklich ein Freund von Ver‑ änderungen bin und das Motto „Die Welt dreht sich weiter“wohl das für mich prä‑ gendste ist, so liebe ich doch die wieder‑ kehrenden Momente im Dezember: den Weihnachts­marktbesuc­h mit von Glüh‑ wein und Mandeln klebrigen Fingern, das Plätzchenb­acken mit den Kindern, die ver‑ frorenen Spaziergän­ge, die auf den letzten Drücker geschriebe­nen Weihnachts­karten, die Geschenkes­uche. Und ja, sogar Wham!s „Last Christmas“im Radio, und ja, sogar täglich. Die Geschenke‑ suche können wir Ihnen (und mir) mit dieser Ausgabe ein wenig erleichter­n. Für die beste Freundin, den Partner oder die Schwiegere­ltern haben wir handverles­ene Ideen zusammenge‑ tragen, die sich auch noch schnell online bestellen lassen. So bleibt mehr Zeit für den Glühweinst­and und den Winter‑ sparzierga­ng. Denn: Die Welt dreht sich zwar weiter, aber schließlic­h ja auch immer wieder im Kreis.

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