Gekommen, um zu bleiben
Altes neu in Szene gesetzt, Mut zu kreativen Kombinationen und immer wieder Grün: Mit klaren Akzenten hat sich Corine mit ihrer Familie in ihrem Haus in Rotterdam einen Ort zum Wohlfühlen geschaffen
Ein altes, dunkles Haus trifft auf eine kreative, junge Frau und verwandelt sich
Manchmal bedarf es nur etwas Kreativität, um alten Gegenständen neues Leben einzuhauchen: Corine klebte alte Buchseiten direkt an die Wand und überschrieb sie mit einem Spruch. So entstand ein modernes Statement-bild. Dazu passen perfekt der leere Bilderrahmen und das zur Vase umfunktionierte Laborstativ mit Gläsern. Den Holzsessel daneben lackierte Corine bewusst zur Hälfte schwarz.
Es ist schon ein ungewöhnlicher Schritt, ein Haus aus dem Jahr 1930 zu kaufen, das seit über zwei Jahren zum Verkauf im Internet steht. Auf den Bildern des Inserats sah es entsprechend alt und dunkel aus. Und trotzdem hatte Corine (33) das Gefühl: „Das will ich sehen!“Als sie das Objekt in Pernis, einem eigenen Dorf im Hafen von Rotterdam, besichtigte, wusste sie, warum. Sie sah die original Paneeltüren im ganzen Haus, das Wohnzimmer mit Erkerfenstern, hohe Decken mit Stuckverzierungen, Schlafzimmer für ihre gesamte sechsköpfige Familie, einen großen Garten mit viel Grün – und vor allem genügend Raum, um ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.
"Wir lieben es schön nüchtern und gleichzeitig natürlich“.
Mit Corine, ihrem Mann Harmen (35) und ihren vier Kindern Thijs (11), Jonas (9), Noortje (7) und Suze (3) zog wieder Leben in das alte Haus ein. Der alte Holzboden, der nicht mehr schalldicht war, wurde durch einen aus Beton ersetzt. Im Wohnzimmer fand ein Holzofen seinen Platz und Richtung Terrasse legen heute große Doppeltüren aus Glas den Blick auf den Garten frei.
Zum Familien-mittelpunkt wurde vom ersten Tag an ein großer Esstisch aus Holz im Wohnzimmer. „Hier spielen wir gemeinsam Brettspiele, unsere Kinder machen ihre Hausaufgaben, wir lesen Zeitung und trinken morgens unsere erste Tasse Kaffee und abends unser letztes Glas Wein“, erzählt Corine. Im Winter wird es behaglich durch ein Feuer im Kamin, im Sommer strömt der Duft von draußen durch die offenen Gartentüren.
Betrachtet man den Tisch und all die Accessoires drum herum – die Hängeleuchte in Rost-optik, die zusammengewürfelten Holzstühle, die individuell kombinierten Dekoteller an der Wand – ließe sich Corines Einrichtungsstil wohl am besten so beschreiben: rustikal-industriell, aufgebrochen von weicheren, femininen Elementen. Ganz bewusst setzt sie Kontraste, verpasst alten Dingen einen neuen Anstrich und kombiniert dazu Einzelstücke – und immer wieder die Farbe Grün. Durch Pflanzen und Deko-elemente wie Vasen, Tapeten bis hin zu grün lackierten Möbeln. Nur eine andere Farbe ist ähnlich präsent: Schwarz. Man könnte meinen, sie sei zu düster für so eine bunte Familie. Doch genau diese dunklen Elemente bringen die anderen Farben erst richtig zum Leuchten. So wie das gesamte Haus – es mag auf den ersten Blick alt und dunkel wirken, aber umso deutlicher spürt man das neue Leben in ihm.
“Wir arbeiten viel mit Tapeten, um die Wände zu verzieren. Dazu gehört auch die Ziegelwand im Durchgang“