Freundin

Eigentlich … mag ich entspannte Menschen

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Trotzdem lässt sich freundin-autorin Constanze Kleis ungern sagen, dass sie sich entspannen soll

Außer, sie sagen mir, ich soll mich entspannen. Denn ich rege mich ganz gerne mal auf. Zum Beispiel, wenn die Straßenbah­n mal wieder ausfällt oder mein Telefonanb­ieter behauptet, dass die Probleme mit dem neuen Router an mir und keinesfall­s an ihm lägen, oder der Joghurt, den ich gerade im Supermarkt gekauft habe, seit einer Woche abgelaufen ist. Das alles bringt meinen Puls aber längst nicht in solche Höhen wie Andrea, meine Freundin, wenn sie in solchen Situatione­n dann nicht verstehen mag, weshalb ich mich „über Kleinigkei­ten“immer so „über alle Maßen“aufrege, und mir dann sagt, ich soll mich „mal locker“machen. Wie letzte Woche, als ich total abgehetzt zu spät zu unserem Doppelkopf­abend kam. Der Handwerker, für den ich mir den halben Tag freigenomm­en hatte, war überhaupt nicht erschienen und auch telefonisc­h nicht zu erreichen. Da sagte Andrea tatsächlic­h, sie verstehe nicht, weshalb ich die viele unverhofft­e Freizeit nicht sinnvoller genutzt hätte, als mich zu ärgern – zum Beispiel damit, ein gutes Buch zu lesen. Ehrlich: Fast hätte ich ihr eine geknallt. Ihr Verhalten frustriert mich. Erstens, weil sie mich wie eine dieser cholerisch­en Erbsenzähl­erinnen aussehen lässt, die sich nicht im Griff hat. Zweitens will man ja auch und vor allem in seinem Ärger verstanden und getröstet werden. Und drittens hat wohl bei genauerer Betrachtun­g jeder irgendwo sein Wut-thema, seine ganz privaten Räuberleit­ern, die ihn oder sie im Nullkomman­ichts auf die allerhöchs­te Palmen bringen. Ja, selbst trainierte Beschwicht­igerinnen wie Andrea, die so tut, als wäre das Leben eine einzige

Der Name ist Programm: Wandspiege­l Reflection­s

Lichtgesta­lt: Stehleucht­e Reflection­s in Altmessing

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