freundin-challenge: Öl ziehen
Kann eine Öl-kur die Abwehrkräfte stärken? Eine Redakteurin hat es getestet
Was soll es bringen? Ölziehen ist eine Methode aus der indischen Gesundheitslehre Ayurveda, bei der Krankheitserreger aus dem Mundraum entfernt werden. Dafür muss man den Mund 10 bis 20 Minuten lang mit Pflanzenöl ausspülen. Das soll nicht nur den Zähnen sowie der Mundgesundheit nutzen, sondern auch das Immunsystem unterstützen.
Wie liefen die 30 Tage ab? Am ersten Tag probiere ich es mit ganz normalem Olivenöl – man braucht ungefähr einen Teelöffel voll. Die Konsistenz und den intensiven Geschmack empfinde ich aber als extrem unangenehm. Keine Chance! Nach einer Sekunde würge ich das Öl wieder heraus.
Ein anderes Öl muss her. Am nächsten Tag mache ich die Probe mit einer Minzgeschmackvariante aus der Drogerie. Schon besser! Ich schaffe immerhin 30 Sekunden, bevor ich zu würgen beginne. Von diesem Tag an versuche ich täglich, die „Gurgelzeit“zu erhöhen und bin nach circa 20 Tagen tatsächlich bei 10 Minuten angelangt. Länger ist aber wirklich nicht drin.
Was war das Schwierigste? Das Öl nicht sofort wieder auszuspucken, zumindest am Anfang. Später war es eine Herausforderung, trotz des Öls im Mund, die Kinder zum
Anziehen zu animieren. (Wir sind morgens grundsätzlich spät dran, da muss man mehrere Dinge gleichzeitig erledigen, um halbwegs pünktlich zu sein.)
Was hat mich überrascht? Wie schnell ich mich an das neue Ritual gewöhnt habe. In den ersten paar Tagen fiel mir oft erst beim Frühstückmachen ein, dass ich es schon wieder vergessen hatte. Nach etwa einer Woche stand ich aber jeden Morgen als Erstes im Bad und habe nach dem Öl gegriffen.
Was braucht man? Am besten ein spezielles Mundziehöl. Wenn man es erträgt, kann man aber auch ein normales Oliven, Sonnenblumen oder Sesamöl nehmen. Sonst noch: einen Teelöffel, morgens etwas Zeit und einen gut trainierten „Antiwürgereflex“. Wer so empfindlich ist wie ich, muss viel Durchhaltewillen mitbringen!
Gibt es ein nächstes Mal? Ich bin immer noch beim ersten Mal. Nach den 30 Tagen habe ich einfach weitergemacht. Ob das mein Immunsystem tatsächlich stärkt? Sagen wir mal so: Letztes Jahr hatte ich im November bereits die dritte Erkältung hinter mir. Dieses Jahr erst eine. Und das, obwohl die Kinder einen Infekt nach dem anderen aus der Kita nach Hause schleppen.