Freundin

AUSZEIT MIT FREUNDINNE­N

Ein Kurztrip mit Freundinne­n ist immer grandios. Warum ist es dann so schwierig, einen zu organisier­en, fragt sich unsere Autorin. Falls es doch hinhaut: Diese zehn Hotels machen die Auszeit noch ein bisschen schöner

- Text: Johanna Zimmermann Redaktion: Edith Einhart, Juliane Funke Foto: Tamar Levine

Mehrfach pro Jahr schicken meine Freundinne­n und ich dieselbe Nachricht über den Chat: „Endlich raus hier!“. Per Online-abstimmung versuchen wir dann, einen Termin für einen Wochenend-trip zu finden. Jedes Mal: ohne Erfolg. Irgendwas ist immer (und das nicht erst, seit Corona- restriktio­nen das Reisen ohnehin fast unmöglich machen ): Kita-laternenfe st oder kurzfristi­ge H ei zungs instandset­zungsarbei­ten poppen in jedem Jahr völligun erwartet auf. Es ist zum Haare raufen und scheinbare in weibliches Problem. Denn die Männer in meinem Bekanntenk­reis verreisen regelmäßig mit ihren Kumpels. Da hauen 20 Typen (unabhängig vom Familienst­and) schon mal für zehn Tage nach Ibiza ab – easy peasy –, während meine Freundinne­n und ich nicht mal ein gemeinsame­s Abendessen hinkriegen, geschweige denn zwei Tage Wellness im 40 Minuten entfernten Allgäu. Woran liegt das? Ich glaube, wir leiden an einer Art Kartenhaus-syndrom. Denn sagt nur eine ab – „Sorry, Migräne!“–, bricht das ganze Konstrukt in sich zusammen. Während Männern so eine Absage maximal ein „Weichei, selbst schuld“entlocken würde, kippen wir das Event – soll sich ja niemand ausgeschlo­ssen fühlen. Aber mal ehrlich: Sagt die eine ab, spürt man bei den anderen doch oft die Erleichter­ung. So in der Art: Puh, ist mir eh recht. Denn Verreisen ist schrecklic­h komplizier­t, egal, ob für eine Nacht oder eine ganze Woche. Mein Hirn beginnt nämlich schon Tage, nein, Wochen im Voraus zu rattern: Wie machen wir das mit Zimmerauft­eilung (die will alleine schlafen, die andere schnarcht…)? Wie rechnen wir ab (die eine trinkt keinen teuren Wein, die andere isst nur Suppe…)? Was planen wir (die eine will ins Spa, die andere wandern…)? Schon ist man drin in der Ich-mach-es-allen-recht-falle. Dazu kommt das Chaos, das noch zu Hause gemanagt werden will: in der Kita Bescheid sagen, dass Oma abholt, Übernachtu­ng st asche fürs Kind packen, fünf Ladungen Wäsche waschen, bei Papa nach dem Rechten sehen, Großeinkau­f, damit Montag was zum Essen da ist… Die meisten Frauen denken regelmäßig für mindestens zwei weitere Menschen und für alle Eventualit­äten mit. Das ist anstrengen­d – so anstrengen­d, dass wir eine Pause verdient hätten. Und die nehmen wir uns jetzt auch! (Lesen Sie ab S.36, wie Sie sich selbst davon überzeugen können.) Vielleicht klappt es ja, wenn das Ziel einfach so unverschäm­t toll ist, dass es keine Absage zulässt? Wir hätten da ein paar Vorschläge…

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