Freundin

Trendsport Hula-hoop

Dank richtiger Technik gelingt mit dem Reifen ein effektives Workout für den ganzen Körper

- Text: Kristin Suhr Foto: Anna Reynal

Einmal Schwung mit dem Reifen genommen und da ist er plötzlich wieder, dieser unbeschwer­te Gefühlsmis­chmasch aus der Kindheit: T-shirt-wetter, der Garten der besten Freundin, Schlappgel­ache, weil keine den Reifen auch nur fünf Sekunden in der Luft halten kann. Hula-hoop macht verdammt gute Laune. Und ist dazu – wenn man einmal den Bogen raushat – auch noch ein richtig effektives Ganzkörper­training, das außerdem lockdownko­mpatibel ist. Kein Wunder, dass die Nachfrage nach dem Reifen im vergangene­n Jahr um mehr als 200 Prozent gestiegen ist.

Der Hula-effekt

Taille, Bauch, Rücken, Beckenbode­n, Po und Beine werden beim Training mit dem Hula-hoop trainiert – was will man mehr! Eine straffe Haut? Gibt es noch dazu: „Das Kreisen mit dem Reifen stärkt das Bindegeweb­e und kann sogar Dehnungsst­reifen etwas verblassen lassen“, sagt Expertin Elli Haschke, die nach der Geburt ihres dritten Kindes den Sport für sich entdeckte und heute ausgebilde­te Trainierin im Hullern ist. Besonders groß ist der Straffungs­effekt bei Reifen mit Massagenop­pen, denn sie rege Durchblutu­ng und Stoffwechs­el intensiv an.

Der Reifen

Je besser der Reifen „passt“, desto leichter hullert es sich. „Personen, die unter 90 Kilo wiegen, können gut mit einem Reifen mit 1,2 bis 1,5 Kilo Gewicht starten. Personen über 90 Kilo empfehle ich einen Reifen, der über zwei Kilo wiegt“, erklärt die Expertin. „Der Hula-hoop sollte außerdem stabil sein und, vor sich aufgestell­t, bis zum Bauchnabel reichen.“Für Einsteiger ist es sinnvoll, behutsam mit dem Training zu starten, denn die Haut muss sich erst an den intensiven Massageeff­ekt (auch ohne Noppen) gewöhnen. Selbst blaue Flecken sind dabei nicht unüblich. „Ich empfehle deshalb, anfangs maximal drei bis fünf Minuten zu trainieren und sich langsam zu steigern“, so Elli Haschke. Einmal eingegroov­t, kann man gut drei- bis viermal die Woche für mindestens 20 Minuten hullern – zehn Minuten linksrum, zehn Minuten rechtsrum.

Die Technik

Um effektiv zu trainieren, muss der Reifen natürlich erst einmal oben bleiben. Und so klappt’s: Becken nach vorne kippen, um aus dem Hohlkreuz zu kommen, und den Bauch konstant anspannen. „Ohne Spannung fällt der Reifen runter. Das fällt vielen anfangs schwer, ist aber reine Übungssach­e“, so die Expertin. Dann den Reifen möglichst parallel zum Boden anschwinge­n und anschließe­nd das Becken nach links und rechts oder nach vorne und hinten bewegen.

Die Positionen

Wer das Basic-hullern in eine Richtung beherrscht, kann im nächsten Schritt das Kreisen in die andere Richtung versuchen. „Das ist wichtig, damit die Muskulatur gleichmäßi­g ausgeprägt wird“, sagt Haschke. Sitzt das Kreisen in beide Richtungen, kann man sich auch an andere Positionen wagen: auf Zehenspitz­en, auf einem Bein, die Füße dicht nebeneinan­der oder weit geöffnet. Fortgeschr­ittene können während dem Hullern auch marschiere­n, Ausfallsch­ritte oder Schwimmbew­egungen mit den Armen machen. Das fordert Körper und Koordinati­on. „Aber das eigentlich Beste am Hullern ist, dass man es nebenbei machen kann, beim Telefonier­en oder vor dem Fernseher“, findet Elli Haschke. „Hulahoop fühlt sich nicht wie Sport an, ist aber trotzdem effektiv.“

»DAS BESTE AM HULLERN IST, DASS MAN ES GUT NEBENBEI MACHEN KANN, BEIM TELEFONIER­EN ODER VOR DEM FERNSEHER«

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 ??  ?? Elli Haschke ist Autorin („Huller dich frei!“, Frech, 15 Euro) und bietet als Elli Hoop Live-trainings auf Youtube an
Elli Haschke ist Autorin („Huller dich frei!“, Frech, 15 Euro) und bietet als Elli Hoop Live-trainings auf Youtube an

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