Freundin

Wie macht ihr das?

Es gibt Situatione­n, in denen wir nicht so genau wissen, wie „sich richtig verhalten“geht. Deshalb beantworte­n an dieser Stelle Experten knifflige Alltagsfra­gen

- Redaktion: Allegra Isert Illustrati­on: Silke Werzinger

Ich habe eine gute Freundin seit einem Jahr nicht mehr getroffen. Wenn wir uns sehen, haben wir tolle Gespräche, per Whatsapp und am Telefon sind wir uns dagegen eher fremd. Wie pflege ich Freundscha­ft in Corona-zeiten?

Sehr viele Freundscha­ften haben sich aktuell zwangsläuf­ig auf die digitalen Medien verlagert. Wenn es momentan nicht möglich ist, sich persönlich zu treffen, setzen Sie sich nicht unter Druck. Rufen Sie Ihre Freundin an und sagen Sie ihr, dass sie Ihnen fehlt. Und natürlich ist ein Videocall nicht das Gleiche wie ein persönlich­es Treffen, aber Sie können hier kreativ werden. Was haben Sie vor Corona gerne unternomme­n? Haben Sie gemeinsam gekocht, ein bestimmtes Fernsehpro­gramm verfolgt oder Sport gemacht? Das können Sie per Videochat „nachstelle­n“. So lockern Sie die Situation und digitale Distanz auf. Es hilft außerdem, mögliche Pläne für „die Zeit danach“zu schmieden. Das gibt Hoffnung und zeigt beiden, dass der Wille da ist, die Freundscha­ft zu erhalten. Auch mit einer kleinen analogen Überraschu­ng, etwa einem Brief, können Sie Ihrer Freundin eine Freude machen.

KATHARINA SMUTNY, Freundscha­ftsberater­in und Psychologi­n, auftankste­lle.at

Zur Beerdigung meiner Mutter bekam ich viele Trauerkart­en mit Geld und dem Hinweis „Für einen späten Blumengruß“. Ich würde es lieber einer Organisati­on spenden, die ihr am Herzen lag. Ist das vertretbar?

Grundsätzl­ich ist es eine schöne Geste, die gespendete­n Gelder im Sinne der Verstorben­en zu verwenden. Geben Sie der Person, die das Geld geschickt hat, aber am besten vorher Bescheid. Es bietet sich an, die Informatio­n in eine Danksagung zu integriere­n. Sie könnten schreiben: „Herzlichen Dank für Ihr Mitgefühl. Wir haben uns sehr über das Zeichen der Zuwendung gefreut. Da viele an sie gedacht haben, würden wir die Spenden gerne im Namen unserer Mutter an eine Organisati­on weitergebe­n, die ihr viel bedeutet hat.“Wer damit nicht einverstan­den ist, soll so zumindest die Gelegenhei­t haben, sich mitzuteile­n. Dass sich tatsächlic­h jemand dagegen ausspricht, ist aber eher unwahrsche­inlich. JANINA SIEGER & MIRJAM HAMM, Die Bestatteri­nnen

Kreider, kreider-bestattung­en.de

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