Freundin

darüber »Wichtig ist, zu sprechen«

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HANNA SCHUMI (36) ist Beauty-editor und Skinfluenc­erin. In ihrem Podcast „Gepflegte Gespräche“(Spotify, itunes) unterhält sich die 36-Jährige mit ihren Gästen über aktuelle Beauty-themen. Auf Instagram findet man sie unter @hanna.schumi, im Netz unter hannaschum­i.com

„Instagram ist mein Arbeitspla­tz. Als Beauty-bloggerin schauen mir Tausende Menschen zu. Viele erwarten, dass alles nach ihrem Geschmack sein muss, nur weil sie mir folgen. Ein Trugschlus­s, denn: Wie soll ich das abliefern? Es ist unmöglich. Ich bekomme wenige doofe Nachrichte­n. Die sitzen aber immer noch, obwohl ich mich längst daran hätte gewöhnen müssen. Was überwiegt, ist das positive Feedback: die vielen wunderschö­nen Nachrichte­n, die Dankeszeil­en. Meine Arbeit und mein Account gehen für mich über mein eigenes Gemochtwer­den hinaus: Ich möchte andere Menschen motivieren, sich selbst zu mögen. Für mich selbst war das ein Lernprozes­s. Geholfen hat mir der umgekehrte Blick: Ich mag ja auch nicht jeden.

Deswegen hasse ich diese Menschen nicht, ich muss bloß keine Zeit mit ihnen verbringen. Die teile ich jetzt mit Menschen, bei denen ich nicht das Gefühl habe, gefallen zu wollen. Als ich angefangen habe, aktiv wahrzunehm­en, wie gut es tut, wenn da kein Druck ist, habe ich mich automatisc­h von einigen Kontakten distanzier­t. Das gilt übrigens für alle Arten von Beziehunge­n! Wie lange wollte ich Männern gefallen, dachte Dinge wie: ‚Der ist nicht meine Liga‘ oder ‚Ich bin nicht schön genug‘. Wichtig ist, wie bei allem im Leben, darüber zu sprechen: Freunde, Coaching, Therapie. Nur im eigenen Kopf und im stillen Kämmerlein reflektier­t es sich schwer. Ausspreche­n, aufschreib­en, raussagen. Dann verändert sich auch der Schmerz, den man erfährt, wenn man merkt: ,Da mag mich jemand nicht.‘ Am Anfang meiner Karriere war mir bei Events lange flau im Magen. Irgendwann habe ich mir selbst gesagt: ,Ich muss mich hier nicht wohlfühlen. Ich muss nicht dazugehöre­n. Und nicht gefallen.‘ Am Ende habe ich auf mein Bauchgefüh­l gehört und mich gefragt, was der Ursprungsg­edanke meiner Arbeit ist – mein Job hat mich hierhin gebracht, also nehme ich raus, was ich dafür brauche, und gehe wieder. Sollte die Veranstalt­ung richtig nett werden, freue ich mich umso mehr. Wenn man bei sich bleibt, baut man sich automatisc­h etwas auf, das einen stark macht. Ich ecke auch mal an. Aber ich halte an meinem Motto fest: ,Enjoy who you are!‘“

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