»Meine Kinder sagen, ich sei eine Spaßbremse«
Hollywood-star Jennifer Garner über ihren neuen Film „Yes Day“
„Hi! Wie geht es Ihnen?“Jennifer Garner (48) klingt am Telefon genauso, wie man sich die Schauspielerin („30 über Nacht“) vorgestellt hat: gut gelaunt, bodenständig. Sie hat mit Ben Affleck (48), von dem sie geschieden ist, aber zu dem sie ein gutes Verhältnis pflegt, zwei Töchter (15, 12) und einen Sohn (9). Garner ist ein Familienmensch. Auch darum liegt ihr „Yes Day“so am Herzen: Im Film müssen die Eltern einen Tag lang das machen, was die Kinder von ihnen wollen.
Mrs Garner, haben Sie zu Hause schon mal einen „Yes Day“veranstaltet?
Bei uns gab es den bereits neun Mal! Je älter meine Kinder wurden, umso mehr haben sie Dinge von mir verlangt, von denen sie wussten, dass sie mich ängstigen. Achterbahn fahren, eine Wand hochklettern…
Und: Wie war die Erfahrung?
Es macht Spaß! Und es ist interessant, was deine Kinder so umtreibt und was sie sich wünschen. Ich glaube, es geht ihnen um die Kontrolle über die Regeln. Sie hören im Alltag so viele „Neins“, über die man selbst gar nicht mehr nachdenkt. Auch für mich ist es erleichternd, stattdessen mal zu sagen: „Jawoll! Wann geht’s los?“
Sind Sie mehr der Typ „Ja“-mutter oder der Typ „Nein“-mutter?
Ich bin schon sehr strikt. Bei der Zubettgehzeit, den Hausaufgaben. Meine Kinder sagen, ich sei eine Spaßbremse. Genau so nennen sie mich. Allerdings hat meine Mutter mich immer ermutigt: Sag Ja, wenn du kannst. Mein Sohn wollte mal im Ninja-kostüm mit Plastikschwert in die Kirche gehen. Das kann ich doch nicht erlauben, dachte ich. Aber meine Mutter meinte: Lass ihn doch, macht doch nichts. Er hatte einen einmaligen Auftritt. Und ich habe gelernt: immer schauen, wo man Ja sagen kann.
Warum ist das so, dass wir Frauen uns immer verantwortlich fühlen und damit die Spaßbremsen sind?
Ich kenne das genau, was Sie meinen! Ist das in Deutschland auch so?
Selbst Frauen, die voll arbeiten, managen hier den Haushalt, die Kinder, sie wissen, was ansteht. Aber das ist auch für die Frauen nicht lustig. Es ist einfach eine Menge Arbeit! Da wundert es keinen, dass wir manchmal ein bisschen überlastet sind und unseren Sinn für Humor verlieren. Bei „Yes Day“mag ich, dass am Ende der Mann erkennt, was alles auf den Schultern seiner Frau lastet. Er merkt, was sie braucht. Ich finde das eine wichtige Botschaft.
Wenn Sie für sich einen „Yes“-tag haben könnten, wie sähe der aus?
Ein „Ja“-tag nur für mich? Ich glaube, ich würde momentan einfach nur mit allen zusammen sein wollen, mit meinen Schwestern und Neffen und Nichten. Mich auf ein Glas Wein mit meinen Freundinnen treffen oder auf eine Tanzparty gehen. Einfach das Haus verlassen. Wäre das schön!