Freundin

IST WENIGER MEHR?

Statt mit vielen verschiede­nen Produkten gegen gestresste Haut vorzugehen, rät Dermatolog­in Yael Adler das Gegenteil: die Pflegerout­ine auf das Nötigste reduzieren. Und so funktionie­rt’s

- Text: Sara Hopp

DAS MINIMALPRI­NZIP

Pickelchen, Rötungen, trockene Stellen, Spannungsg­efühl – das alles sind Anzeichen für periorale Dermatitis, auch Stewardess­enkrankhei­t genannt. Betroffen sind vor allem Frauen, denn neben Stress und schlechter Ernährung sind vor allem Hormone sowie eine falsche, übermäßige Pflege Grund für das gereizte Hautbild. Doch wann genau ist Pflege eigentlich „zu viel“oder anders gefragt: Wie viel Pflege braucht unsere Haut? „Viel weniger, als wir denken“, sagt Yael Adler, Dermatolog­in aus Berlin. „Unsere Haut ist die gleiche wie die unserer Vorfahren aus der Steinzeit, nur dass mehr Umweltbela­stungen dazugekomm­en sind. Im Grunde kann sie sich durch ihren eigenen Fettfilm selbst pflegen und befeuchten.“Vor allem bei sensibler Haut kann beispielsw­eise häufiges Peelen oder Reinigen den natürliche­n Säureschut­zmantel zerstören und so die Haut erst recht anfällig für Bakterien machen. Das Gleiche gilt für Gesichtsma­sken. „Sie sollen der Haut Feuchtigke­it spenden. Doch nicht selten kommt es zu einer Überfeucht­ung, wodurch die Hornschich­t aufquillt und die Barrierefu­nktion der Haut nachlässt“, so die Expertin. Sie empfiehlt deshalb, nur einzelne, besonders trockene Stellen einzucreme­n, etwa mit einer die Hautbarrie­re stärkenden Creme oder einfacher unraffinie­rter Sheabutter. Zum Waschen genügt eine milde Reinigung oder Wasser.

»Eine gesunde Haut braucht viel weniger Pflege, als man denkt«

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