IST WENIGER MEHR?
Statt mit vielen verschiedenen Produkten gegen gestresste Haut vorzugehen, rät Dermatologin Yael Adler das Gegenteil: die Pflegeroutine auf das Nötigste reduzieren. Und so funktioniert’s
DAS MINIMALPRINZIP
Pickelchen, Rötungen, trockene Stellen, Spannungsgefühl – das alles sind Anzeichen für periorale Dermatitis, auch Stewardessenkrankheit genannt. Betroffen sind vor allem Frauen, denn neben Stress und schlechter Ernährung sind vor allem Hormone sowie eine falsche, übermäßige Pflege Grund für das gereizte Hautbild. Doch wann genau ist Pflege eigentlich „zu viel“oder anders gefragt: Wie viel Pflege braucht unsere Haut? „Viel weniger, als wir denken“, sagt Yael Adler, Dermatologin aus Berlin. „Unsere Haut ist die gleiche wie die unserer Vorfahren aus der Steinzeit, nur dass mehr Umweltbelastungen dazugekommen sind. Im Grunde kann sie sich durch ihren eigenen Fettfilm selbst pflegen und befeuchten.“Vor allem bei sensibler Haut kann beispielsweise häufiges Peelen oder Reinigen den natürlichen Säureschutzmantel zerstören und so die Haut erst recht anfällig für Bakterien machen. Das Gleiche gilt für Gesichtsmasken. „Sie sollen der Haut Feuchtigkeit spenden. Doch nicht selten kommt es zu einer Überfeuchtung, wodurch die Hornschicht aufquillt und die Barrierefunktion der Haut nachlässt“, so die Expertin. Sie empfiehlt deshalb, nur einzelne, besonders trockene Stellen einzucremen, etwa mit einer die Hautbarriere stärkenden Creme oder einfacher unraffinierter Sheabutter. Zum Waschen genügt eine milde Reinigung oder Wasser.
»Eine gesunde Haut braucht viel weniger Pflege, als man denkt«