Good Girl trifft Bad Boy
Am 2. September startet Teil 3 der „After“-reihe („After Love“) in den deutschen Kinos. Wir haben mit Hauptdarsteller Hero Fiennes Tiffin (23) über seinen schwierigen Filmcharakter, toxische Beziehungen und heiße Sexszenen gesprochen
Die Geschichte vom wilden Kerl, der von einem Mädchen gezähmt wird, ist nicht neu. Haben Sie eine Erklärung für den Erfolg der „After“-filme?
Es stimmt, es werden einige Klischees bedient, die wir alle schon oft gesehen haben. Aber Hardin und Tessa sind neue Charaktere in einer Zeit, in der sich Rollenbilder stark verändern. Das macht die Filme so interessant. Und die Fans fiebern natürlich mit der Beziehung der beiden mit und fragen sich: Können sie es schaffen? Das wird nie langweilig.
Kannten Sie die „After“-reihe denn, bevor Sie für Hardins Rolle ausgewählt wurden?
Ehrlich gesagt, nein. Ich muss wohl unter einem Stein gelebt haben. Bis heute habe ich keines der Bücher gelesen, nur die Drehbücher. Wenn man einen Film nach Buchvorlage dreht, muss man vieles kürzen oder abändern. Die Autorin Anna Todd war jeden Tag am Set, und wenn ich einen Ratschlag zu Hardins Charakter brauchte, konnte ich seine Schöpferin direkt vor Ort fragen, wie die Figur tickt.
Die Filme sind vor allem für die vielen heißen Sexszenen bekannt. War es je unangenehm für Sie, intime Szenen zu drehen?
Das Endprodukt sieht immer sehr elegant, sexy, heiß und glamourös aus. Aber der Prozess bis dahin – es tut mir leid, dass ich die Seifenblase platzen lasse – ist sehr unsexy und mechanisch. Die Szenen sind wie eine Art Choreografie, die man einstudiert hat. Irgendwann wird einem kalt, oft sind die Kameras im Weg oder du lehnst Rücken an Rücken an einem verschwitzten Kameramann, um den perfekten Winkel zu erwischen. Das nimmt einem jedes Gefühl von Scham und man vergisst, dass man gerade nackt ist.
Gibt es in Teil 3 („After Love“) denn überhaupt noch heiße Szenen?
Definitiv. Es wird noch mehr Drama, mehr Spannung, mehr prickelnde Sexszenen und noch lautere Auseinandersetzungen zwischen Tessa und Hardin geben. Die Charaktere sind älter, reifer und die Konflikte, die die Beziehung überstehen muss, ernster.
Wie schwer war es für Sie, in die Rolle des Bad Boys zu schlüpfen?
Es war auf jeden Fall eine Herausforderung, mich in Hardin hineinzuversetzen. Er trifft teilweise schlechte Entscheidungen. In Teil 1 wettet er mit seinen Freunden, dass er Tessa herumkriegt. So was würde ich niemals tun. Was mir geholfen hat, war zu verstehen, was Hardin in seiner Kindheit durchgemacht hat. Das kommt erst in Teil 2 so richtig raus. Nach diesem Film konnten die Fans Hardin plötzlich besser leiden.
Gibt es denn auch Charakterzüge, die Sie mit Hardin gemeinsam haben?
Die Loyalität zu seiner Familie und zu Tessa und seine beschützende Art. Er kümmert sich um die Menschen, die ihm nahestehen. Das ist etwas, das ich an ihm bewundere, und so möchte ich auch sein.
Tessa und Hardins Beziehung ist sehr toxisch und erlebt mehr Tiefen als Höhen. Können wir trotzdem etwas daraus lernen?
Ich finde schon. Etwa wie wichtig Transparenz in einer Beziehung ist. Und dass man dem anderen offen seine Entscheidungen und Gefühle mitteilen muss. Heimlichkeit führt nur zu Problemen.