Friedberger Allgemeine

Dem FCA-Trainer ist das Wetter egal

Begleitet von Regen intensivie­rt Schuster in Südtirol die Arbeit mit der Bundesliga­mannschaft des FC Augsburg. Die Spieler sollen seine Idee von Fußball verinnerli­chen. Ein Geheimnis macht er aus der Wahl des Kapitäns

- Fotos: Klaus-Rainer Krieger

Die Bedenken waren schon da, dass die erste Trainingse­inheit des Fußball-Bundesligi­sten FC Augsburg vom Regen regelrecht weggespült wird. Jedenfalls schüttete es bis kurz vor dem Auftakt wie aus Eimern. Doch als das Trainertea­m und die Spieler den Rasen betraten, auf dem normalerwe­ise der ASV Mals in der 1. Amateurlig­a in Südtirol seine Heimspiele bestreitet, schoben sich die dunklen Wolken beiseite.

Bereits am Samstag bei der Ankunft im Vier-Sterne-Wellnessho­tel Garberhof wurde der FCA mit einem heftigen Gewitter empfangen. In dieser Woche soll es aber vorwiegend freundlich bleiben. FCA-Trainer Dirk Schuster interessie­rt das Wetter aber herzlich wenig: „Ob die Sonne scheint oder ob es regnet, ist für uns nur sekundär. Wir haben hier viel Arbeit vor der Brust.“

Dazu findet er in der 1051 Meter hoch gelegenen Marktgemei­nde Mals im Vinschgau (5162 Einwohner) ideale Bedingunge­n vor. Es ging am ersten Tag auch gleich kräftig zur Sache. Zweikampft­raining stand dabei im Vordergrun­d. Wenn dann mal ein lauter Aufschrei eines Spielers zu hören war, versuchte Schuster lautstark mit „Fußball kann auch manchmal weh tun“zu trösten.

Den Stil, den Ex-Trainer Markus Weinzierl in den vergangene­n Jahren geprägt hat, will Schuster dabei nicht groß ändern, die Grundidee werde man beibehalte­n, kündigt er an. „Es wäre ja töricht von uns, jetzt alles auf links zu drehen.“Der ehemalige Profi fasst das kurz zusammen: „Eine aggressive, harte Spielweise, schnell im Umschaltsp­iel, doppeln, pressen und ohne zu foulen.“

Neben Olympia-Fahrer Philipp Max muss Schuster im Trainingsl­ager auf die Dauerverle­tzten JanIngwer Callsen-Bracker, Raphael Framberger und Schalke-Neuzu-

Wolfgang Langner

gang Marvin Friedrich verzichten. Friedrich fällt nun schon mehrere Wochen aus. Was ihm genau fehlt, darüber kann beim FCA so richtig keiner Auskunft geben. Schuster zuckt mit den Schultern: „So weit ich weiß, ist das eine Geschichte mit den Adduktoren. Vielleicht war er in der ersten Trainingsw­oche bei uns zu ehrgeizig.“

Beim ersten Training am Sonntag fehlten zudem Raul Bobadilla, Dong-Won Ji und Daniel Baier. Bei Ji und Baier gibt Schuster Entwarnung: „Ich wollte beide ein bisschen schonen. Sie arbeiten individuel­l im Kraftraum im Hotel.“Der Argentinie­r Bobadilla war am Nachmittag bereits wieder auf dem Platz. Er absolviert­e Laufübunge­n und leichte Gymnastik.

Wenn man Schuster auf das Fehlen von Max anspricht, ist seine Antwort eher diplomatis­ch: „Das ist für uns ein zweischnei­diges Schwert. Mir fehlt er im Konkurrenz­kampf auf der linken Abwehrseit­e. Deshalb ist es für uns eine harte Zeit, aber ich freue mich natürlich auch für ihn. Olympia wird für ihn eine Riesenerfa­hrung und wir sind auch ein bisschen stolz.“Auf die Frage, was ihm Max aus Brasilien mitbringen soll, sagt Schuster und lacht: „Vor allem keine Verletzung.“

Ein Thema war am gestrigen Sonntag auch Marco Richter, der in der U-23 des FC Augsburg beim 12:0-Sieg über Seligenpor­ten siebenmal ins gegnerisch­e Netz traf. „Das nimmt man natürlich zur Kenntnis, und wir werden zukünftig bei diesem Spieler sicher ein bisschen genauer hinschauen“, sagt Schuster.

Im Rahmen des Trainingsl­agers wird auch die Kapitänsfr­age beim

„Wir werden zukünftig bei diesem Spieler sicher ein bisschen genauer hinschauen.“

FC Augsburg erörtert werden. Die vergangene­n Jahre lief Verteidige­r Paul Verhaegh mit der Binde auf. Ob sich das ändert? Eher unwahrsche­inlich. Schuster gibt sich dennoch geheimnisv­oll: „Das wird alles intern beschlosse­n. Wir teilen Ihnen dann das Ergebnis mit.“

Manager Stefan Reuter war am Samstag der Letzte aus dem FCATross, der in Mals eingetroff­en ist. Erst um Mitternach­t kam er im Hotel an. „Ich wollte mir Staus und Blockabfer­tigungen ersparen“, meint er und schiebt zufrieden hinterher: „Ich bin problemlos hier angekommen.“

Die Frage nach eventuelle­n Neuzugänge­n grätscht der Manager in gewohnter Manier ab: „Wir sind in erster Linie hier, um die Mannschaft auf die kommende Saison einzuschwö­ren. Wenn ansonsten was wäre – ich habe Handyempfa­ng.“

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