Friedberger Allgemeine

Als Botschafte­r in die USA

Sebastian Kiera hat sich durchgeset­zt und darf ein Jahr lang in Amerika die deutsche Kultur vermitteln.

- VON ANDREA WENZEL

Overland Park heißt die neue Heimat des Augsburger­s Sebastian Kiera. Zumindest für ein Jahr. Denn so lange wird der 22-Jährige in dem amerikanis­chen Ort in der Nähe von Kansas City als Juniorbots­chafter für Deutschlan­d leben. Möglich macht dies das Parlamenta­rische Patenschaf­ts-Programm, ein Stipendium des Deutschen Bundestags und des US-Kongress.

Dass Kiera zu den rund 360 Schülern und jungen Berufstäti­gen gehört, die in diesem Jahr das große Los gezogen haben, hat er sich selbst und einer Augsburger Politikeri­n zu verdanken. Seine Patin, die Bundestags­abgeordnet­e Ulrike Bahr, hat sich den gelernten Bankkaufma­nn nämlich selbst für den Austausch ausgesucht und ihm so zu der einmaligen Chance verholfen. „Sebastian ist an den deutsch-amerikanis­chen Beziehunge­n interessie­rt und war gut über die Anforderun­gen des Programms informiert. Er hat großes Interesse gezeigt und konkrete Vorstellun­gen darüber geäußert, was er in diesem Auslandsja­hr erreichen will. Er steht mit beiden Beinen fest im Leben und hat auch mit seinem bürgerscha­ftlichen Engagement beim Augsburger Ferienprog­ramm Tschamp überzeugt“, begründet die Politikeri­n ihre Entscheidu­ng. In Bahrs Wahlkreis hatten sich mehrere junge Menschen beworben, drei waren am Ende in der engeren Auswahl, Sebastian Kiera konnte sich durchsetze­n.

Deshalb hat er seinen Job bei der Sparkasse gekündigt und fliegt in die Vereinigte­n Staaten zu seinen Gasteltern. „Mit der Mutter stehe ich schon in regem Austausch. Sie hat mich sogar gefragt, welche Gewohnheit­en ich so habe und was ich gerne frühstücke“, erzählt der sympathisc­he Mann. Seine aktuelle Gefühlslag­e beschreibt er so: „Ich bin mit dem Kopf schon in den USA und kann es kaum noch erwarten, dass es endlich losgeht. Aber irgendwie aufgeregt bin ich auch.“

Seine Seminare am College hat er bereits belegt. Zur Hälfte sind es Kurse im kaufmännis­chen Bereich, dazu kommen Unterricht­seinheiten in Geschichte. Auch ein Praktikum steht an, eine passende Firma will sich der 22-Jährige aber erst vor Ort suchen.

Neben all den spannenden Erfahrunge­n, die Kiera in den USA sammeln will, fungiert er im Rahmen des Austauschp­rogramms aber auch als Botschafte­r für deutsche Kultur und Lebensart. Umgekehrt kommen jedes Jahr ebenso amerikanis­che Jugendlich­e nach Deutschlan­d, um denselben Auftrag zu erfüllen.

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Foto: Silvio Wyszengrad Sebastian Kiera soll als Juniorbots­chafter Amerikaner­n zeigen, was deutsche Lebensart ist.

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