Friedberger Allgemeine

Auch Überzahl hilft dem MSV nichts

Mering ist über weite Strecken einen Mann mehr und verliert dennoch gegen Türkspor

- VON JÖRG DANOWSKI Foto: kolbert-press

Mering Enttäuschu­ng, wo das Auge hinfällt – das war das Bild, das sich nach dem Spiel des SV Mering gegen Türkspor Augsburg präsentier­te. Der MSV agierte über eine Stunde in Überzahl – und verlor gegen die Augsburger dennoch mit 0:2. Patrick Wurm hatte schon in der 24. Minute glatt Rot gesehen.

Nach einem über weite Strecken ausgeglich­enen Spiel in der ersten Halbzeit sahen sich die Meringer nach einem kapitalen Fehler von Torhüter Hollenzer in der 44. Minute durch Jerome Fayé dem 0:1-Rückstand gegenüber. Nur zwei Minuten später hatte Maximilian Obermeyer auf der anderen Seite fast die gleiche Situation. Türkspors Keeper Vural Sözen konnte den Ball im eigenen Strafraum nicht klären und Obermeyer stibitzte ihm den Ball vom Fuß, wurde dann aber durch einen herbeigeei­lten Gegner beim Abschluss gestört. Mit dem 0:1-Rückstand und gesenkten Köpfen ging es kurz darauf in die Pause.

Mering tat sich schwer, trotz Überzahl ab der 24. Spielminut­e. Hier hatte Türkspors Patrick Wurm als letzter Mann eine Meringer Chance kurz vor dem eigenen Strafraum zerstört und sah dafür die Rote Karte. Dennoch konnten die Meringer diesen Vorteil nicht nutzen und schafften es einfach nicht, sich eigene Torchancen zu erspielen. Auch Türkspor hatte keine wirklichen Chancen, und das Spiel war geprägt vom gegenseiti­gen Vereiteln von Spielzügen, sodass sich das Geschehen meist im Mittelfeld abspielte.

Bis eben kurz vor der Halbzeit war die Welt für die Meringer also noch in Ordnung. Als Sebastian Hollenzer einen langen Ball in ungefährde­ter Situation nicht einfach sicher nahm, sondern den Ball nach einigem Zögern dann doch mit den Fuß schlagen wollte, traf er den Ball nicht sauber – und machte daraus eine Steilvorla­ge für Jerome Fayé. Der nahm das Geschenk dankend an und netzte zum 1:0 für den Gast ein.

Nach der Roten Karte war das Spiel insgesamt geprägt von vielen Fouls, vielen Gelben und sogar noch zwei Gelb-Roten Karten. Manuel Müller schwächte sein Team in der 78. Minute, als er erst Gelb sah, dann wohl noch meckerte und so mit Gelb-Rot zum Duschen musste. Auch Türkspor machte mit dem Farbenspie­l nur zwei Minuten später weiter und spielte nach der GelbRoten Karte für Damir Suljanovic ab der 80. Minute nur noch zu neunt. Insgesamt waren es zehn Gelbe Karten, die der Unparteiis­che Peter Karmann aus Wertingen in diesem Spiel vergeben hatte.

Was das Ergebnis betrifft, so waren es noch einmal die Augsburger, die jubeln durften. Die Meringer verstanden es nicht, den Ball aus dem eigenen Strafraum entschei- dend zu klären. So fiel das Leder letztlich wieder Türkspor-Torjäger Jerome Fayé vor die Füße – und dieser markierte den 0:2-Endstand in dieser Partie.

Merings Trainer Sascha Mölders war natürlich sowohl vom Ergebnis als auch von der Leistung seiner Mannschaft enttäuscht. „Wir haben einfach zu wenig getan. Wir hatten uns keine einzige Torchance in der zweiten Halbzeit herausgesp­ielt. Das ist definitiv zu wenig. Vorne keine Chancen, und hinten sind wir zu anfällig – da haben wir es dem Gegner einfach zu leicht gemacht“, meinte der Löwen-Profi. Mering Hollenzer Sebastian, Krebold (71. Bajram Gocevic), Stoiber (86. Julius Drevs), Bauer (63. Martini Lombaya), Schön, Wiedemann, Kerber, Rodenwald, Hiemer, Müller Tore 0:1 Jerome Fayé (44.), 0:2 Jerome Fayé (61.) Rote Karte Patrik Wurm (24.) – Gelb-Rot Manuel Müller (MSV/78.), Damir Suljanovic (Türkspor/80.) – Schiedsric­hter Peter Karmann (Wertingen)

 ??  ?? Schon früh – in der 24. Minute – sah Türkspors Patrick Wurm (Zweiter von rechts) die Rote Karte, doch der SV Mering konnte daraus kein Kapital schlagen. Die Meringer verloren das Derby gegen das Team aus Augsburg mit 0:2.
Schon früh – in der 24. Minute – sah Türkspors Patrick Wurm (Zweiter von rechts) die Rote Karte, doch der SV Mering konnte daraus kein Kapital schlagen. Die Meringer verloren das Derby gegen das Team aus Augsburg mit 0:2.

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