Friedberger Allgemeine

Staat verdient an seinen Schulden

Minuszinse­n und Anlegeräng­ste machen es möglich

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Berlin/Wiesbaden Schulden kosten normalerwe­ise Zinsen, dem Bund aber haben sie im März, Mai und Juni sogar Geld eingebrach­t. Dank der Minuszinse­n auf deutsche Staatsanle­ihen nahm er in den drei Monaten 1,5 Milliarden Euro von seinen Geldgebern ein, geht aus dem Monatsberi­cht des Bundesfina­nzminister­iums hervor.

In den anderen Monaten fielen aber Zahlungen an, sodass sich für den Bund im ersten Halbjahr insgesamt Zinsausgab­en in Höhe von 7,5 Milliarden Euro ergaben. Die weitere Entwicklun­g sei abzuwarten, sagte eine Ministeriu­mssprecher­in. Deutsche Staatsanle­ihen gelten als sichere Zuflucht – so sicher, dass Anleger sogar bereit sind draufzuzah­len, um ihr Geld hier zu parken.

Apropos Staatsschu­lden: Sie sanken im vergangene­n Jahr dank guter Konjunktur und hoher Steuereinn­ahmen. Bund, Länder und Gemeinden sowie die Sozialvers­icherung, die hier mit berücksich­tigt wird, standen Ende 2015 mit 2,022 Billionen Euro in der Kreide. Das war ein Prozent oder 21,4 Milliarden Euro weniger als ein Jahr zuvor, teilte das Statistisc­he Bundesamt mit. Während der Bund seine Schulden (jetzt 1,26 Billionen Euro) um 1,9 Prozent und die Länder (613 Milliarden) um 0,2 Prozent senkten, stiegen die Gemeindesc­hulden um 3,4 Prozent auf 144 Milliarden Euro. (afp, dpa) »Kommentar

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